Aus aktuellem Anlass hat die Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz die Aufführungen "Mein Kampf" von George Taboris Farce mit einer Reihe von zusätzlichen Zuschauergesprächen in den Spielplan genommen.
Wie bereits im September im Neustrelitzer Marstall mit einer Podiumsdiskussion (siehe den Beitrag von Hanno Harnisch im ND vom 16/17.9.06 / s.a. STÜCKBESCHRIEBUNG) soll es anschließend an die Vorstellungen im Gespräch mit engagierten Zeitgenossen darum gehen, Mut zu machen zu einer offensiven demokratischen Auseinandersetzung mit rechtsextremer Ideologie und Praxis.
In einer Zeit, da die grundgesetzfeindlichen Kader der NPD in Mecklenburg-Vorpommern in den Landtag einziehen, will das Theater deutliche Zeichen setzen gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Die neuen Nazis arbeiten am Aufbau einer rechtsextremen Jugend- und Alltagskultur und treffen oftmals auf die schwach entwickelte Verantwortung und Courage der Zivilgesellschaft.
George Taboris Farce "Mein Kampf" erzählt in grotesken Szenen die Geschichte einer unmöglichen Begegnung zwischen dem jüdischen Buchhändler Schlomo Herzl und dem angehenden Kunstmaler Adolf Hitler in einem Wiener Männerasyl um 1910. Es handelt vom Paradox der Feindesliebe und ist eine bittere Farce um den Aufstieg Hitlers zur Macht.