Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Theater wird Wirklichkeit – Darsteller des Theaterhauses Jena sollen abgeschoben werdenTheater wird Wirklichkeit – Darsteller des Theaterhauses Jena sollen...Theater wird...

Theater wird Wirklichkeit – Darsteller des Theaterhauses Jena sollen abgeschoben werden

Am 29.03.2012 hatte am Theaterhaus Jena das große Flüchtlingsprojekt „My heart will go on“ von Claudia Grehn und Moritz Schönecker in Zusammenarbeit mit Flüchtlingen und Aktivisten Premiere.

Der Umgang der deutschen Behörden mit den Flüchtlingen, ihre isolierte, recht- und würdelose Position in unserer Zivilgesellschaft, ihre fortwährende, und leider nur zu berechtigte Angst vor Abschiebung waren die Themen des Abends, bei dem neben vier Theaterhausschauspielern acht Flüchtlinge und zwei Aktivisten von The Voice mitgespielt haben.

Jetzt sind zwei der Mitwirkenden, das Ehepaar Sarah und Miloud L. Cherif, akut von Abschiebung bedroht. Ihr Foto, das eben noch für ein wirklich gelungenes Theaterprojekt gestanden hat, war vielleicht der Auslöser dafür, dass die Behörden ausgerechnet bei den beiden jetzt Härte zeigen. Sarah und Miloud sollen in ihre jeweiligen Herkunftsländer Ukraine und Algerien abgeschoben werden - in zwei verschiedene Länder, in denen sie als Paar mit einerseits arabisch-muslimischen und andererseits ukrainisch-jüdischen Wurzeln jeweils wenig gelitten sind.

 

Das Theaterhaus verlöre mit ihnen zwei tragende Akteure der Inszenierung “My heart will go on” und zwei hoch geschätzte Kollegen und Freunde, ohne die die weiteren Aufführungen sowie die geplante Wiederaufnahme der Produktion nicht möglich wären.

 

Die nächste Vorstellung von “My heart will go on” wird am Mittwoch, 11.4., 20 Uhr im Theaterhaus Jena gezeigt. Im Anschluss an die Vorstellung gibt es ein Publikumsgespräch.

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 8 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑