Anton will seinen sozialen Abstieg nicht wahr haben. Er kämpft, und hadert, und hofft. Denise ist alleinerziehende Mutter und arbeitet in einem Discounter an der Kasse. Ihre kleine Tochter Linda leidet an Wahrnehmungsstörungen und überfordert sie oft. Sie selbst und ihre Sehnsüchte – nach einem wohlhabenderen Leben oder einer Beziehung, zum Beispiel – kommen in diesem Alltag häufig zu kurz. Eine Reise nach New York ist der Wunschtraum, an den sie sich klammert. Darauf spart sie. Dafür hat sie diesen Porno gedreht, dessen Gage allerdings noch aussteht. Sie kämpft, und hadert, und hofft.
3.000 Euro sind etwas mehr als das monatliche Brutto-Durchschnittseinkommen pro Kopf in Deutschland. Während Banken, Konzerne und Länder sorglos mit Milliardenbeträgen spielen, ist dieser vergleichsweise geringe Betrag für die Zukunft von Anton und Denise von existentieller Bedeutung.
Thomas Melles Roman, der 2014 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand, ist ein ganz nah heran gezoomter Blick auf das Leben zweier am unsicheren Rand einer Gesellschaft, die über Geld funktioniert.
Regie
Brit Bartkowiak, geboren 1980, studierte Germanistik und Theaterwissenschaft in Mainz und in Wellington/New Zealand. 2006 Studium der Schauspieltheaterregie an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Erste eigene Arbeiten während des Studiums.Von 2009 bis 2013 arbeitet sie als Regieassistentin am Deutschen Theater Berlin, u.a. mit Dimiter Gotscheff, Nicolas Stemann, Stefan Pucher, Stephan Kimmig und Tom Kühnel/Jürgen Kuttner. In der Spielzeit 2014/2015 inszeniert zum ersten Mal an Münchner Volkstheater.
in einer Fassung des Autors
Regie Brit Bartkowiak
Dramaturgie David Heiligers
Bühne Nikolaus Frinke
Kostüme Carolin Schogs
Musik Joe Masi
Anton Oliver Möller
Denise Luise Kinner
Frau Mara Widmann
Mann Pascal Fligg
Linda NN