Es gab das unschuldige Liebespaar, den intriganten Rivalen, die hoffnungslos Verliebte, die unwissentlich zur Mittäterin wird, den alten König, der sich trotz persönlicher Verstrickung als Staatsmann beweisen muss, und die loyalen Weggefährten. Auch dessen, dass die Geschichte, die ihre Protagonisten durch alle erdenklichen Gefühlshöllen schickt, schliesslich glücklich enden würde, konnte sich das damalige Publikum sicher sein. Denn das «Happy End» war im dramma per musica unumstösslicher Standard. Für Spannung sorgte weniger der Fortgang der Handlung als die krass aufeinanderprallenden Gefühlszustände oder die Art und Weise, wie die von Liebe oder Ehrgeiz getriebenen Figuren ihre extremen Emotionen wieder unter Kontrolle bekamen. Galten doch in der galanten Zeit des 18. Jahrhunderts Selbstbeherrschung und Gleichmut als höchstes Ideal in Liebesdingen – eine Vorstellung, die uns im heutigen «Coolness»-Zeitalter erstaunlich vertraut ist.
Wie viel differenzierter, brüchiger und widersprüchlicher Händels Figuren tatsächlich empfinden, erzählt seine grandiose Musik. Der erfolgreiche Schauspielregisseur Stefan Pucher inszeniert in Basel seine erste Oper, die Musikalische Leitung hat der Spezialist für Alte Musik Andrea Marcon.
Text nach Antonio Salvi
in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Andrea Marcon
Regie: Stefan Pucher
Bühne: Barbara Ehnes
Kostüme: Annabelle Witt
Video: Chris Kondek
Chor: Henryk Polus
Dramaturgie: Bettina Auer
Mit: Maya Boog, Franziska Gottwald/Marina Prudenskaja, Agata Wilewska, Nikolay Borchev,
Noel Hernández, Luca Tittoto,
dem Chor des Theater Basel
sowie dem La Cetra Barockorchester Basel
Weitere Vorstellungen: Do 17.5.2012 um 18.00 Uhr, So 20.5., Mi 23.5., Do 31.5.2012 jeweils um
19.00 Uhr