Puppen und Menschen geben sich in der Avenue Q ein fröhliches Stelldichein und sie tragen ihre ganz alltäglichen Probleme auf der Zunge. Gesungen und getanzt wird buchstäblich bis zum Orgasmus, aber keine Angst: Man muss schon sehr humorlos sein, um hier einen ernsthaften Anschlag aufs Schamgefühl zu befürchten. Solange Daniel Küblböck als Hausmeister die Schlüssel in der Hand hat, hängt in der Avenue Q der Haussegen nie so ganz schief (allerdings auch nicht wirklich gerade). Princeton landet hier nach seinem Studienabschluss, er ist auf Wohnungssuche und verliebt sich in Kate Monster, die seit Jahren auf den Traumprinzen wartet.
Trekkie Monster (nicht verwandt!) verbringt seine Tage und Nächte vor dem Bildschirm, während Christmas Eve und ihr Mann Brian dringend Arbeit brauchen. Rod teilt sich mit Nicky eine Wohnung und hätte gern mehr von ihm, als er sich eingesteht. Lucy D. Schlampe verdreht den Männern gründlich den Kopf, bis sie selbst eine Gehirnwäsche erhält, und wer von uns würde nicht gern mal die kleinen Teufelchen zu Gesicht bekommen, die uns immer so verführerische wie schlechte Ideen einreden? »Willkommen bei den Bullshit-Bären« könnte der Untertitel zur Show heißen, und genau das ist Avenue Q: Einegroßartige Show mit Puppen, Menschen, ihren Schicksalen und wunderbar übergriffigen Songs, die wir – zur Sicherheit – erst ab 16 Jahren empfehlen.
Die beiden Autoren, Robert Lopez, der in New York geboren wurde und in Yale studierte, und Jeff Marx, der aus Florida kam und in Michigan studierte, hatten finanzielle Schwierigkeiten, als sie 1999 die Idee zu
Avenue Q hatten: »Wir hatten keinen Manager, wir waren niemand und lebten von Aushilfsjobs. Wir schrieben über das Leben, das wir damals führten – wir waren beide extrem arm und fragten uns, wie wir jemals unseren Lebensunterhalt bestreiten sollten«, erinnerte sich Jeff Marx.
Im März 2003 kam das Stück am Broadway heraus und lief dort äußerst erfolgreich bis 2009. Die deutschsprachige Erstaufführung fand 2011 in St. Gallen und die deutsche Erstaufführung 2012 in Mannheim statt – beide übrigens u. a. mit Stefanie Köhm, die Kate Monster auch in der Bielefelder Neuinszenierung spielen wird. Die Songs, die Puppen wie Menschen zu singen haben, bleiben nicht nur im Ohr, sondern verbreiten auch unerschütterlich gute Laune. Willkommen in der Avenue Q!
MUSIKALISCHE LEITUNG
William Ward Murta
INSZENIERUNG
Christian Lugerth
BÜHNE UND KOSTÜM
Udo Herbster
CHOREOGRAFIE
Michaela Duhme
BESETZUNG
Princeton / Rod / weitere Rollen Thomas Klotz
Kate Monster / weitere Rollen Stefanie Köhm
Brian Martin Christoph Rönnebeck
Christmas Eve Anna Mari Takenaka
Daniel Küblböck Norbert Kohler
Lucy D. Schlampe / Umzugskartons / Lavinia
Semmelmöse / weitere Rollen Michaela Duhme
Nicky / Trekkie Monster / Umzugskartons / Neuankömmling / weitere Rollen Benedikt Ivo
Bullshit-Bären / Umzugskartons / Ricky / weitere Rollen Katharina Schutza
Avenue-Q-Band (Jörn Brackelsberg, Arndt Hesse, Adam Laslett/Anahit Ter-Tatshatyan, William Ward Murta, Michael Rossberg, Andreas Scheinhütte)
Die nächsten Vorstellungen
17.09., 22.09., 23.09., 01.10.,
06.10., 21.10.; weitere Termine folgen
Karten
0521 / 51 54 54
www.theater-bielefeld.de