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Berliner Festspiele: Immersion 2017 | World Building

1. Juli bis 8. Oktober 2017. -----

Von Juli bis Oktober 2017 präsentieren die Berliner Festspiele in der Programmreihe „Immersion“ Kunstwerke, die im Grenzbereich zwischen Aufführung und Ausstellung liegen. „World Building“, ein Begriff des britischen Szenenbildners Alex McDowell, verweist auf den raumschaffenden Aspekt vieler immersiver Arbeiten.

Oft werden die Werke nicht betrachtet, sondern betreten. Diesen Leitgedanken verfolgen die Berliner Festspiele im diesjährigen Programm im Sommer und Herbst mit neuen Produktionen, Künstlergesprächen, ungewöhnlichen Formaten und einem großen Symposium im Haus der Berliner Festspiele, im Martin-Gropius-Bau und im öffentlichen Raum weiter.

 

u.a. mit Ed Atkins, Mona el Gammal, Lundahl & Seitl, Rimini Protokoll, Chris Salter & TeZ, Vegard Vinge/Ida Müller und Jonathan Meese / Bernhard Lang / Simone Young.

 

Programm Immersion 2017

 

Vegard Vinge/Ida Müller öffnen am 1. Juli 2017 die Türen zum Nationaltheater Reinickendorf, in dem sie den neuesten Teil ihrer totalitären Ibsen-Saga zur Aufführung bringen.

 

Limits of Knowing

Vom 1. bis 31. Juli 2017 untersucht das interdisziplinäre Programm „Limits of Knowing“ mit fünf künstlerischen Positionen sowie Artist Talks im Martin-Gropius-Bau multisensorische Ansätze in der Kunst und Wissenschaft.

Mit Rana X. Adhikari, William Basinski, Evelina Domnitch & Dmitry Gelfand, Mona el Gammal, Rainer Kohlberger, Lundahl & Seitl, Rimini Protokoll und Chris Salter & TeZ.

 

Für die szenische Installation „Nachlass – Pièces sans personnes“ hat Stefan Kaegi von Rimini Protokoll acht Menschen vor ihrem Lebensende begleitet und gemeinsam mit dem Bühnenbildner Dominic Huber eindringliche Mausoleen des 21. Jahrhunderts geschaffen, die danach fragen, was Hinterlassenschaft und Erbe heute bedeutet.

 

Die immersive Rauminstallation „Haptic Field (v2.0)“ der Künstler Chris Salter & TeZ ist ein sensorisches Erlebnis. Die Teilnehmer*innen ziehen Overalls mit semitransparenten Kapuzen und eingearbeiteten Sensoren an, die mit vibrierenden Aktuatoren unerwartete Sinneseindrücke vermitteln.

 

Ein 1,3 Millionen Lichtjahre entferntes Signal zweier verschmelzender schwarzer Löcher und die erstmalige Messung von Gravitationswellen im Jahr 2015 markieren den Ausgangspunkt der von Isabel de Sena in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler*innen des LIGO California Institute of Technology entwickelten Ausstellung „Arrival of Time“.

Mit Rana X. Adhikari, William Basinski, Rainer Kohlberger und Evelina Domnitch & Dmitry Gelfand.

 

Auf der Basis des Narrative Space „RHIZOMAT“ für den ein ehemaliges DDR-Fernmeldeamt in ein fiktives Bauwerk des Jahres 2060 verwandelt wurde, durch den über 14 Wochen hinweg Zuschauer*innen geführt wurden – entwickelte die Szenografin Mona el Gammal die Virtual Reality Experience „RHIZOMAT VR“. „RHIZOMAT VR“ wurde von INVR.SPACE produziert und ist das Auftaktprojekt einer Zusammenarbeit von ARTE und Berliner Festpiele/Immersion, das im März 2017 auf dem SXSW-Festival in Austin, Texas Premiere hatte. Die VR Experience kann über die kostenlose App ARTE360 VR und im Rahmen des Theatertreffens im Haus der Berliner Festspiele sowie im Juli im Martin-Gropius-Bau erlebt werden.

 

Für „Unknown Cloud on Its Way to Berlin” haben Lundahl & Seitl und ihr Team eine Smartphone-App namens „Caretaker” entwickelt, die die Erscheinungen einer elektromagnetischen Wolke vorhersagt. Den Anweisungen von Caretaker folgend entsteht ein Flashmob, der die Wolke aufspürt und ihren Informationen durch die Stadtlandschaft Berlins folgen. Die „Unknown Cloud” zieht ihre eigenen Wege, und wir können mitziehen und Teil einer diversen Erlebnisgemeinschaft werden.

 

In den Artist Talks von „Limits of Knowing“ beschäftigen sich Wissenschaftler*innen, Künstler*innen, Philosoph*innen sowie Kunsttheoretiker*innen mit Fragen rund um Wahrnehmung, das entstehende technologische Sensorium und seine Beziehung zur immersiven Kunst.

Unter anderem mit Marie-Luise Angerer, Josh Berson, David Howes, Dominic Huber, Stefan Kaegi und Thomas Macho.

 

Ed Atkins „Old Food“

Ed Atkins zählt zu den herausragenden Künstlern der Gegenwart. Vom 29. September bis 10. Dezember 2017 zeigen die Berliner Festspiele im Martin-Gropius-Bau unter dem Titel „Old Food"eine Einzelausstellung mit neuen Video- und Soundarbeiten, die Begehren, Konflikt, Lernen und Verdummen allegorisieren. Als synchrones Ganzes zeigt „Old Food“ sich wiederholende Sequenzen einer: „Dark Age CGI Piano Performance; elaboriert explodierte Diagramme von Sandwiches; Essen, Weinen und Sabbern in Zeitlupe ebenso wie wogende Armeen choreographierter Idioten“.

 

"MONDPARSIFAL BETA 9–23 (VON EINEM, DER AUSZOG DEN “WAGNERIANERN DES GRAUENS” DAS “GEILSTGRUSELN” ZU ERZLEHREN…)“ Oper von Bernhard Lang nach Richard Wagners „Parsifal“

Am 15., 16. und 18. Oktober 2017 bringt der bildende Künstler Jonathan Meese gemeinsam mit dem Komponisten Bernhard Lang mit dem Klangforum Wien, dem Arnold Schoenberg Chor und zahlreichen Solist*innen unter der musikalischen Leitung von Simone Young auf die Bühne der Berliner Festspiele, was ihm in Bayreuth auf dem Grünen Hügel versagt blieb. In der Uraufführung „MONDPARSIFAL BETA 9–23 (VON EINEM, DER AUSZOG DEN “WAGNERIANERN DES GRAUENS” DAS “GEILSTGRUSELN” ZU ERZLEHREN…)“ verwandelt sich die Wagner-Oper in den Duktus der Meese’schen „Diktatur der Kunst“ und das Festspielhaus in eine futuristische Mondstation.

Die erste Fassung „MONDPARSIFAL ALPHA 1-8 (ERZMUTTERZ DER ABWEHRZ)“ wird im Rahmen der Wiener Festwochen am 4., 6. und 8. Juni 2017 im Theater Wien uraufgeführt. Eine Produktion der Wiener Festwochen in Koproduktion mit den Berliner Festspielen/Immersion.

 

Im Winter 2017/18 veranstalten die Berliner Festspiele in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung eine von Andreas Wolfsteiner kuratierte internationale Tagung zu mentalen Technologien und den Künsten der Immersion.

 

Programmübersicht

 

Vegard Vinge / Ida Müller

Vorstellungen und Programm ab 1. Juli 2017

Nationaltheater Reinickendorf

Vorverkaufsbeginn: Mitte Juni

 

Limits of Knowing

Rimini Protokoll, Chris Salter & TeZ, Lundahl & Seitl, Mona el Gammal und Arrival of Time mit Rana X. Adhikari, William Basinski, Rainer Kohlberger, Evelina Domnitch & Dmitry Gelfand

1. bis 31. Juli 2017

Martin-Gropius-Bau

 

Ed Atkins „Old Food“

29. September bis 10. Dezember 2017

Martin-Gropius-Bau

 

„MONDPARSIFAL BETA 9–23

(VON EINEM, DER AUSZOG DEN “WAGNERIANERN DES GRAUENS” DAS “GEILSTGRUSELN” ZU ERZLEHREN…)“

15./16./18. Oktober 2017

Haus der Berliner Festspiele

 

Das Programm Immersion wurde ermöglicht durch eine Initiative des Deutschen Bundestags und dank der Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

 

Kartenvorverkauf:

www.berlinerfestspiele.de und telefonisch unter +49-30 254 89–100

 

Weitere Informationen: www.berlinerfestspiele.de/immersion

 

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