Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Berliner Theatertreffen 2012Berliner Theatertreffen 2012Berliner Theatertreffen...

Berliner Theatertreffen 2012

Das Theatertreffen 2012 präsentiert vom 4. bis 21. Mai die zehn bemerkenswertesten Inszenierungen der letzten Theatersaison, den Gewinner des Festivals Impulse 2011, fünf szenische Lesungen neuer Texte und eine Projektpräsentation im Stückemarkt, Künstlergespräche, Preisverleihungen, Diskussionen, Konzerte und vieles mehr.

 

Auf der Suche nach den 10 herausragenden Inszenierungen der letzten Saison reiste die Kritikerjury ein Jahr durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. 430 Inszenierungen in 66 Städten standen auf ihrer Agenda. Fündig wurden die Juroren in Berlin, Bonn, Hamburg/Salzburg, München und Wien. Neuzugänge und Extrempositionen sind das Besondere der diesjährigen Auswahl. Fünf der zehn eingeladenen Regisseure bzw. Regieteams gastieren erstmals beim Theatertreffen. Neben Alvis Hermanis, Lukas Langhoff und Milo Rau sind dieses Jahr mit dem deutsch-norwegischen Regiekollektiv Ida Müller /Vegard Vinge / Trond Reinholdtsen und der Performancegruppe Gob Squad zwei

Theaterkollektive eingeladen.

 

Beim wichtigsten deutschsprachigen Theaterfestival trifft sich das „Who is Who“ der Szene. Neben den Regie-Stars Herbert Fritsch, Karin Henkel, René Pollesch, Johan Simons und Nicolas Stemann überzeugen vor allem die großartigen Schauspieler Fabian Hinrichs, Sandra Hüller, Philipp Hochmair, Wolfram Koch, Sylvana Krappatsch, Dörte Lyssewski, Stefan Merki, Josef Ostendorf, Annette Paulmann, Sophie Rois, Sebastian Rudolph, Thomas Schmauser, Jana Schulz, Falilou Seck, ChrisTine Urspruch, Johanna Wokalek, Martin Wuttke, Patrycia Ziolkowska u.v.m.

 

- Gob Squad zeigen in „Before Your Very Eyes“ sieben Leben im Schnelldurchlauf. Dabei geht es ums Ganze, das Leben schlechthin. Sieben Kinder an derSchwelle zur Pubertät in einem Glascontainer werden mit Videointerviews von sich selbst konfrontiert, aufgenommen, als sie noch zwei Jahre jünger waren. Was damals wichtig war, ist heute uninteressant. Was einst unvorstellbar schien, ist nun gelebte Erfahrung.

 

- Milo Rau stellt in seiner Produktion „Hate Radio“ eine Radiosendung des kigalesischen Radiosenders RTLM während des Genozids an den Tutsi im April 1994 in Ruanda nach – hochauthentisch nachgespielt nach Originalquellen, Interviews und Gerichtsprotokollen von fünf ruandisch/belgischen Schauspielern.

 

- Das 90-köpfige Team aus Schauspielern, Statisten und Technikern um das Regiekollektiv Ida Müller / Vegard Vinge / Trond Reinholdtsen bringt „John Gabriel Borgman“ als ein hochkomplexes, technisches Gesamtkunstwerk auf die Bühne. Ihr bis zu zwölf Stunden dauernder, radikaler Ibsen-Marathon ist vielschichtig und durchgeknallt.

 

- Auch Lukas Langhoff hat den norwegischen Dramatiker inszeniert. Sein Bonner „Volksfeind“ ist ein deutsch-deutsches Revolutionsdrama mit Migrationshintergrund. Gekonnt aktualisiert er das norwegische Einzelschicksalsstück zu einer politischen Gesellschaftsdiagnose.

 

- Der Lette Alvis Hermanis entführt die Zuschauer in Tschechows längst versunkene Welt um den zynischen Dorfschullehrer „Platonov“ (Martin Wuttke!). Ein Tschechow-Fest mit einem fulminanten Burgtheater-Ensemble.

 

- Grandios komisch setzt Herbert Fritsch das fast 100 Jahre alte Lustspiel „Die [s]panische Fliege“ in Szene. Sein einmaliges Ensemble in Turmfrisuren und Turboschminke bespielt einen riesigen Teppich mit integriertem Trampolin und bringt das Publikum zum Jubeln.

 

- Hochgradig akrobatisch agieren auch der Schauspieler Fabian Hinrichs und 15 Turner in René Polleschs „Kill your Darlings! Streets of Berladelphia“, ein Stück über den Zustand des Kapitalismus.

 

- Johan Simons spannt die drei Stücke von Sarah Kane „Gesäubert, Gier, 4.48 Psychose“ zu einem Triptychon von Liebe und Leid, Gewalt und Hoffnungslosigkeit, Sehnsucht und Kampf zusammen.

 

- Karin Henkel erforscht die Zwischenräume und Zweideutigkeiten in Shakespeares Klassiker „Macbeth“: Weiblichkeit und Männlichkeit, Tragödie und Farce, Macht und Hilflosigkeit.

 

- Nicolas Stemann inszeniert Goethes „Faust I & II“ als aufregendes und aktuelles Drama. Seine sechs herausragenden Schauspieler bewältigen 200 Rollen und ungeheure Textmengen – eine phantastisch überbordende Multimedia-Revue mit Tänzern, Musikern und Puppenspielern.

 

Sechs Bühnen stehen dem Theatertreffen 2012 insgesamt zur Verfügung. Das Haus der Berliner Festspiele in der Schaperstraße ist Hauptspielort und Zentrum des Festivals. Hier werden sieben Inszenierungen gezeigt. Nach der Eröffnung mit „Gesäubert / Gier / 4.48 Psychose“ von Sarah Kane (R: Johan Simons) gehört die große Bühne: „Macbeth“ (R: Karin Henkel), „Faust I + II“ (R: Nicolas Stemann), „Ein Volksfeind“ (R: Lukas Langhoff) und „Platonov“ (R: Alvis Hermanis). Auf der Seitenbühne gastieren „Conte d’Amour“ von Markus Öhrn / Institutet / Nya Rampen (Preisträger des Impulse-Festivals) und „Before your very Eyes“ von Gob Squad.

 

„Kill your Darlings! Streets of Berladelphia” (R: René Pollesch) und „Die [s]panische Fliege“ (R: Herbert Fritsch) werden auf der Heimatbühne (Volksbühne am Rosa- Luxemburg-Platz) und „John Gabriel Borkman. 4 Teil der Ibsen-Saga“ (R: Vegard Vinge, Ida Müller, Trond Reinholdsten) im Prater der Volksbühne aufgeführt. „Hate Radio“ von Milo Rau findet auf der Bühne des HAU 2 statt.

 

Die Aufführungen der Stückemarkt-Preisträger der Vorjahre werden traditionell im Studio des Maxim-Gorki-Theaters präsentiert.

 

Im Sony Center am Potsdamer Platz sind drei Inszenierungen auf der Großbildleinwand bei freiem Eintritt zu sehen („Die [s]panische Fliege“, „Kill your Darlings!

Streets of Berladelphia“, „Macbeth“).

 

Im Festivalzentrum im Haus der Berliner Festspiele eröffnet erstmals das Festspiel-Café mit Garten.

 

Mit seinen drei Talente-Plattformen präsentiert und fördert das Theatertreffen die Vielfalt der jungen Theaterszene. Zum Stückemarkt sind fünf bisher unentdeckte Dramatiker aus Polen, Deutschland und Großbritannien sowie erstmals ein Theaterprojekt eingeladen (Performanceduo Markus&Markus), die sich unter 325 Bewerbern aus ganz Europa durchsetzen konnten. Ihre Stücke werden in szenischen Lesungen zu erleben sein. 35 junge Theatertalente aus aller Welt tauschen sich beim Internationalen Forum mit erfahrenen Theatermachern aus. Und der Theatertreffen-Blog begleitet das Festival unter: www.theatertreffen-blog.de.

 

Darüber hinaus gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Diskussionen, Konzerten, Preisverleihungen und Partys. In Zusammenarbeit mit 3sat werden drei ausgewählte Inszenierungen als Public Viewing auf der Großbildleinwand im Sony Center am Potsdamer Platz gezeigt. Erstmals lädt ein Festspiel-Café zum Verweilen im Haus der Berliner Festspiele ein.

 

Das Festival geht am Montag, den 21. Mai 2012 mit der dritten Vorstellung von

„Platonov“ zu Ende.

 

Der Spielplan des Festivals geht am 5. April online. Am 14. April um 10.00 Uhr

startet der Kartenvorverkauf – per Internet, Telefon und an der Kasse. Das Programm finden Sie online auf www.berlinerfestspiele.de/theatertreffen

 

Der Kartenvorverkauf für das Theatertreffen beginnt am Samstag, den 14. April um 10 Uhr: Online www.berlinerfestspiele.de/theatertreffen Telefon: (030) 25489-100; Kasse im Haus der Berliner Festspiele, Schaperstr. 24, 10719 Berlin, 14. und 15. April 10-18 Uhr und ab 16. April Mo bis Sa 14-18 Uhr.

 

Das Theatertreffen-Blog ist bereits online: www.theatertreffen-blog.de

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 30 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑