Während Algernon einen kranken Freund namens Bunbury erfindet, um seinen Verpflichtungen zu entkommen und sich auf dem Land zu amüsieren, nutzt Jack den Namen eines erdachten, anrüchigen Bruders namens Ernst, um dem langweiligen Landleben zu entfliehen und das Nachtleben in der Stadt zu genießen. Ihr Lügengebäude gerät ins Wanken, als Algernons Cousine Gwendolen sich in Jack und Jacks Mündel Cecily sich in Algernon verliebt und beide Frauen den jeweiligen Verlobten für ihren geliebten Ernst halten.
Matthias Fontheim, ehemaliger Intendant des Staatstheaters Mainz und seitdem wieder als freischaffender Regisseur tätig, sieht in »Bunbury« ein Stück über die Selbstdarstellung, die ständige Eigenpräsentation und das theatrale Spiel, das in seiner künstlich geschaffenen Welt immer auch Flucht vor den tatsächlich gesellschaftlichen Gegebenheiten und ihren damit verbundenen Erfordernissen ist. Er verortet das Stück in einem Ambiente, ähnlich einer typischen Samstagabend-Unterhaltungsshow inklusive Sofalandschaft und Spiegelschwing-türen für die narzisstische Pose sowie entsprechendem Outfit (Bühnen- und Kostümbild: Stefan Heyne).
Bunbury
von Oscar Wilde - Deutsche Fassung von Elfriede Jelinek nach einer Übersetzung von Katrin Rausch
- Regie Matthias Fontheim
- Bühne/Kostüme Stefan Heyne
- Dramaturgie David Schliesing
Mit
- John Worthing Amadeus Köhli
- Algernon Moncrieff Christoph Förster
- Pastor Chasuble Uwe Fischer
- Merriman/Lane Oliver Niemeier
- Lady Bracknell Iris Albrecht
- Honourable Gwendolyn Fairfax Pia-Micaela Barucki
- Cecily Cardew Maike Schroeter
- Miss Prism Susi Wirth
Vorstellungen Sa. 9. 12./So. 17. 12./Mo. 25. 12./So. 31. 12. 2017
Das Bild zeigt Oscar Wilde