Jetzt beginnt für den Brandner Kaspar ein Leben ohnegleichen, denn er kann ja nicht sterben. Als aber seine geliebte Enkelin Marei tödlich verunglückt, freut ihn das Leben nicht mehr. Inzwischen ist im Himmel der Betrug ruchbar geworden und der »Boanlkramer« erhält von Petrus den Auftrag, den Brandner augenblicklich heimzuholen. Der Tod, an seine Spielschuld gebunden, muss nun seinerseits zu einer List greifen. Er lockt den Alten nur zum »Anschauen«, wie er sagt, in den Vorhof des Paradieses. Der Brandner Kaspar ist von der himmlischen Örtlichkeit so überwältigt, dass er unbedingt bleiben will. Doch zuerst muss das Himmlische Gericht über seine irdischen Sünden urteilen …
Der Traum, den Tod zu überlisten und am Schicksalsrad zu drehen, ist so alt wie die Menschheit und Stoff vieler Märchen und Mythen. Selten aber wurde der »Knochenmann« mit solch schlitzohriger Durchtriebenheit ausgetrickst wie in diesem Volksstück, das auch über die Grenzen des Freistaates Bayern hinaus längst Kult ist. Kurt Wilhelm (1923 2009) dramatisierte die Kurzgeschichte seines Ururgroßonkels Franz von Kobell und dichtete für seine Komödie die prall-barocken Szenen im Himmel dazu.
Susanne Lietzow arbeitet als Regisseurin in Linz, Hannover und Dresden. Seit 2005 leitet sie das Projekttheater Wien / Vorarlberg. Für ihre Inszenierung Höllenangst am Theater Phönix erhielt sie 2014 den österreichischen Nestroy-Theaterpreis. Die Regisseurin gibt mit Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben ihr Regiedebüt am Nationaltheater Mannheim.
nach einer Geschichte von Franz von Kobell.
Regie Susanne Lietzow
Bühne Aurel Lenfert
Kostüme Marie Luise Lichtenthal
Video Petra Zöpnek
Musik Gilbert Handler
Licht Damian Chmielarz
ramaturgie Tilman Neuffer
mit Katharina Hauter, Almut Henkel, Reinhard Mahlberg, Jaques Malan, David Müller, Boris Koneczny, Sven Prietz, Stefan Reck
die nächsten Vorstellungen: 10., 16. und 30. Juni
www.nationaltheater-mannheim.de; Kartentelefon: 0621 – 16 80 150