Dort misshandeln drei Jugendliche auf brutalste Weise den 16-jährigen Marinus. Es gibt erwachsene Zeugen, die nicht eingreifen. Täter und Opfer kennen sich, sie kommen alle aus Potzlow. Die Gewalt der Tat aber beginnt nicht in dieser Nacht. Und auch nicht mit dem Zerfall der Dörfer nach der Wende. Bei genauerem Hinsehen findet sie sich fortwährend in den Lebensgeschichten der Beteiligten, deren Eltern und Großeltern. Über die Montage der verdichteten Gesprächsprotokolle mit zweien der Täter, den Brüdern Marco und Marcel, ihren Eltern, den Freunden des Opfers, der Staatsanwaltschaft und der betroffenen Dorfgemeinschaft versucht „Der Kick", die Biografie hinter der Tat sichtbar werden zu lassen.
Esther Hattenbach setzt dieses Stück in Szene. Damit ist in Cottbus zum ersten Mal eine Regiearbeit der 30jährigen zu sehen, die bisher u.a. in Karlsruhe, Oldenburg, Tübingen, Krefeld, Stendal sowie Berlin (Theater an der Parkaue) gearbeitet hat. Hattenbach inszeniert den „Kick“ mit sparsamen Mitteln und lässt durch die Darsteller Susann Thiede und Gunnar Golkowski verschiedenste Personen zu Wort kommen. Im Versuch, die ungeheuerliche Tat zumindest in einem Bruchteil zu verstehen, entwickelt sich vor den Augen der Zuschauer ein vielschichtiges Ursachengeflecht. Bühne und Kostüme gestaltet Nicole Lorenz.
Im Anschluss an die Vorstellungen laden Studentinnen der Fachhochschule Lausitz zu Gesprächen ein, in denen auch die Frage der Gewaltprävention in den Mittelpunkt rückt.
KARTEN
Die Premiere ist ausgebucht, für die nächsten Vorstellungen gibt es Karten für 14 Euro (ermäßigt 10 Euro) im Besucher-Service, Ticket-Telefon 01803 / 44 03 44 (9 Cent/Min.)
Die Vorstellung wird unter geeigneten räumlichen Voraussetzungen auch in Schulen gezeigt.
DIE NÄCHSTEN VORSTELLUNGEN
Montag, 17. Dezember 2007, 19.30 Uhr;