Aber leider ist bei Adams Flucht vor Eves unerwartet aufgetauchtem Verlobten Ruprecht ein Krug zu Bruch gegangen. Und nun steht Eves resolute Mutter vor Richter Adam, um Ruprecht zu verklagen, den sie fälschlicherweise für den Zerstörer des Erbstücks hält. Zu allem Überfluss lässt kurz darauf Gerichtsrat Walter melden, er werde dem heutigen Gerichtstag beiwohnen, um die hiesige Rechtsprechung zu überprüfen. Verständlicherweise ist Adam wenig bemüht, Licht ins Dunkel zu bringen. Ziemlich derangiert und mit einer Platzwunde am Kopf, die von seinen nächtlichen Abenteuern herrührt, versucht er durch allerlei unlautere Verhörmethoden den Verdacht
auf andere zu lenken.
Mitleiderregend, bösartig und hochkomisch ist dieser sympathische Teufel auf der Flucht vor sich selbst. Und eine große Kunst ist es, wie Kleist in seinem berühmtesten Drama den Verlust des Vertrauens in eine gerechte Ordnung der Welt am Beispiel eines Krugs entwickelt, der vom schuldig gewordenen Richter zerbrochen wurde.
INSZENIERUNG
Martina Eitner-Acheampong wurde 1960 in Cottbus geboren. Sie absolvierte ihr Schauspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«, Außenstelle Rostock. Nachdem sie erst eine Spielzeit am Theater Rudolstadt und anschließend am Theater Greifswald spielte, war sie von 1991 – 2000 Ensemblemitglied am Schauspiel Leipzig, dann fünf Jahre am Schauspielhaus Bochum. Martina Eitner-Acheampong spielte u. a. unter der Regie von Konstanze Lauterbach, Armin Petras, Wolfgang Engel und Helge Schneider. In dessen erfolgreichem Theaterstück Mendy – Das Wusical, sowie in der Verfilmung von 2013, spielte sie eine der Hauptrollen.
Als freie Schauspielerin arbeitet Martina Eitner-Acheampong für Theater, Film und Fernsehen. Seit 2004 wirkte sie in der Fernsehserie Stromberg als Erika Burstedt mit. Auch für Soko Leipzig und den Tatort
stand sie mehrfach vor der Kamera. Mit Beginn ihrer Zeit in Leipzig begann Martina Eitner-Acheampong
eigene Regiearbeiten. Sie inszenierte u. a. in Essen, Cottbus, Halle, Stuttgart und Leipzig. Ausgezeichnet wurde sie 2009 mit dem Vontobel-Preis und Publikumspreis für Ego-Shooter: Generation Peer (Eitner-Acheampong nach Ibsen) am Centraltheater Leipzig. Als Schauspieldozentin arbeitet sie u. a. in Leipzig, Halle und Essen/Bochum.
BÜHNE UND KOSTÜME
Katrin Wittig hat Bühnen- und Kostümbild studiert und ist seit 2003 freischaffende Bühnen- und Kostümbildnerin. Sie arbeitete u. a. mit Sebastian Hartmann, Volker Schmalöer, Thomas Bockelmann,
Benedikt von Peter und Hans Zender. Mit Sebastian Schug verbindet sie eine enge Zusammenarbeit. Mit ihm erarbeitete sie die Bühne bei Sobald fünf Jahre vergehen von Federico García Lorca am Berliner bat-Studio; diese Inszenierung wurde mit dem Regienachwuchspreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste ausgezeichnet. Weitere Arbeiten mit Schug waren Goethes Werther.Phantome, Shakespeares Romeo und Julia am Staatstheater Kassel sowie Thornton Wilders Wir
sind noch einmal davongekommen am Staatsschauspiel Dresden, Godards Außer Atem in den Sophiensælen und Triers Idioten an der Städtischen Bühne Heidelberg. Neben ihrer Arbeit als Bühnen- und Kostümbildnerin in Theater und Oper arbeitet Katrin Wittig auch im Film, u. a. schuf sie das Kostümbild für den Spielfilm Der Ausflug (2010, Mathieu Seiler) und True love ways (2014, Mathieu Seiler).
Inszenierung
Martina Eitner-Acheampong
Bühne und Kostüme
Katrin Wittig
Musik
Matthias Flake
Dramaturgie
Viktoria Göke
Mit Sebastian Graf // Nicole Lippold // Henriette Nagel // Doreen Nixdorf // Guido Schikore // Guido Wachter // Jakob Walser
Die nächsten Vorstellungen
25.01., 27.01., 28.01., 03.02.,
04.02., 08.02., 09.02., 02.03.,
09.03., 02.04.17
Karten
0521 / 51 54 54
www.theater-bielefeld.de