Den neuen Frauentyp hatte Prosper Mérimées „Carmen“-Novelle schon 1845 in die zivilisierte Metropole Paris gebracht: Carmen lockt mit der wilden exotischen Schönheit der Zigeunerin und nimmt sich zugleich die Freiheit zur Selbstbestimmung, wie sie sich im 19. Jahrhundert nur Männer leisteten. Was sie unter Liebe versteht, lässt sie schon in der Habanera hören: die uneingeschränkte Freiheit der Gefühle, totale Freiheit auch von moralischen Bindungen. Don José ist völlig in ihren Bann gezogen, ihrer liberalen Einstellung zu Liebe und Beziehung aber nicht gewachsen: Von rasender Eifersucht getrieben, bringt er seine mit dem Stierkämpfer Escamillo anbandelnde Geliebte um.
Prosper Mérimées 1845 veröffentlichte „Carmen“-Novelle brachte einen neuen Frauentyp in die zivilisierte Metropole Paris. Als Zigeunerin war Carmen mit ihrer wilden exotischen Schönheit das ideale Lustobjekt. Zugleich nimmt sie sich aber auch eine Freiheit zur Selbstbestimmung, die sich im 19. Jahrhundert nur Männer leisteten. Genau darin liegt ihr Reiz, aber auch ihr Verbrechen in den Augen der Gesellschaft – und der Grund für ihre Ablehnung bei der Premiere. In Bizets Oper kann Carmen ihre Lebensphilosophie auf der Bühne offen ausleben. Was sie unter Liebe versteht, lässt sie bereits in der Habanera hören: die uneingeschränkte Freiheit der Gefühle, totale Freiheit auch von moralischen Bindungen. Das ist schließlich Carmens Verhängnis, sie verlangt, mit Liebe und Beziehung liberal umzugehen, wozu Don José nicht in der Lage ist – von rasender Eifersucht getrieben bringt er seine mit dem Stierkämpfer Escamillo anbandelnde Geliebte um.
Im an die Bildwelten des spanischen Malers Francisco Goya gemahnenden Bühnenbild von Rifail Ajdarpasic arbeitete Regisseur Carlos Wagner in seiner im Januar 2011 an der Opéra National de Lorraine gefeierten Inszenierung die Freiheitsliebe Carmens und ihre Faszination für den mit ihr überforderten Sergeant Don José in düster-poetischen Bildern heraus. Die Fachzeitschrift Classique News schrieb über das große Finale: „Das letzte Bild ist unvergesslich und beweist den flammenden Einfallsreichtum eines großen Regisseurs, zwischen Wirklichkeit und Sehnsucht, Poesie und Expressionismus, Schatten und Licht.“
Opéra comique in vier Akten
Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy nach Mérimée
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung Axel Kober
Inszenierung Carlos Wagner
Bühne Rifail Ajdarpasic
Kostüme Patrick Dutertre
Licht Fabrice Kebour
Chorleitung Gerhard Michalski
Leitung Kinderchor Karoline Philippi
Choreographie Ana Garcia
Don José Sergej Khomov
Escamillo Richard Sveda
Remendado Johannes Preißinger
Dancaïro Daniel Djambazian
Zuniga Timo Riihonen
Moralès Dmitri Vargin
Carmen Isabelle Druet
Micaëla Anke Krabbe
Frasquita Alma Sadé
Mercédès Iryna Vakula
Tänzerin Anna Roura-Maldonado, Michèle Lama, Carmen Mar Canas Salvador, Irina Castillo
Tänzer Joeri Burger, Alexeider Abad Gonzales, Michael Schuldt, Jonas Tilly
Chor Chor der Deutschen Oper am Rhein
Kinderchor Kinderchor am Rhein
Orchester Duisburger Philharmoniker