Wie ein kriminalistisches Puzzlespiel rekonstruiert das Stück das Geschehen und fragt, was dazu führte. Es bringt uns zu den Schülern, in die Familien, ins Lehrerzimmer, in die Elternrunde, ins Jugendamt. Es zeigt uns im O-Ton, wie die Figuren, ob jung oder erwachsen, leben, wie sie an ihren Haltungen arbeiten, welche Entscheidungen sie treffen in einer Zeit, in der Sicherheiten schwinden, Verhältnisse sich verflüssigen und das Vertrauen in Recht und Gerechtigkeit, auch in eigene Handlungsmacht, zunehmend vergeht – in der das System sich fundamental wandelt. Einfühlsam, aber auch provokant, mit einem feinen Gespür für Humor und Hintersinn, stellt es in seinen Szenen und Berichten eine Gesellschaft auf den Prüfstand, die ins Rutschen gerät.
Einfache Antworten gibt es hier nicht, Abschiebung von Verantwortung auf andere oder »die Gesellschaft« auch nicht. Ein Satz wird zum Kerngedanken: »Jetzt bin ich vom Thema abgekommen, aber das hängt zusammen. Alles hängt zusammen.«
Paula Stenström Öhman, Mankell-Stipendiatin und Preisträgerin der schwedischen Ibsengesellschaft, schrieb das Stück 2015 auf der Grundlage von Recherchen. Es vertrat Schweden auf dem Festival New Nordic Drama 2016.
Koproduktion mit der Filmuniversität Babelsberg »Konrad Wolf«, Studioinszenierung des 3. Studienjahrs Schauspiel.
Aus dem Schwedischen von Ute Scharfenberg
Koproduktion mit der Filmuniversität Babelsberg »Konrad Wolf«
Regie
Annette Pullen
Iris Kraft
Kostüme
Barbara Aigner
Dramaturgie
Nadja Hess
Aliki Hirsch Ewa Noack Anne Sofie Schietzold Sarah Schulze Tenberge
Robin Berenz Tom Böttcher Matthias Gärtner Robin Jentys
Dezember 2016
Samstag 10.
Sonntag 11.
Mittwoch 14.
Januar 2017
Freitag 6.
Samstag 14.