Nach kurzer Ehe verwitwet scheint sie für die Herren der pontevedrinischen Gesellschaft, aber auch für junge Pariser eine gute Partie zu sein. Konsul Baron Zeta möchte ihre Millionen dem Vaterland erhalten, mit der Strategie, sie mit dem zweifelhaft beleumdeten, aber sehr attraktiven Graf Danilo Danilowitsch zu verheiraten. Doch Hanna und Danilo kennen sich, Jahre zuvor verhinderte seine aristokratische Familie die Hochzeit der beiden, weil Hanna aus armer Familie stammte. Sie heiratete daraufhin den gut betuchten Staatsbankdirektor und lebt inzwischen als reiche Witwe ihr Leben, die gesellschaftliche Etikette eigensinnig missachtend, während Danilo seinen Lebensinhalt im Maxim bei den Grisetten fand.
Über die Trennung jedoch sind beide nie hinweggekommen. Bei der erneuten Begegnung flammt die alte Liebe wieder auf, was sie sich natürlich nicht eingestehen wollen, zumal die Situation für Danilo sehr pikant ist: wie kann er Hanna vermitteln, dass er sie liebt und nicht, wie alle anderen, nur ihr Geld?
Die lustige Witwe ist wohl die bekannteste Operette von Franz Lehár. Am 30. Dezember 1905 im Theater an der Wien uraufgeführt, entwickelte sie sich zu einem ungeheuren Erfolg und wurde allein bis zu Lehárs Tod im Jahr
1948 weltweit mehr als 300.000 Mal gespielt. Provokante Themen wie der Niedergang der K.u.K. Monarchie, die allgegenwärtige Geldthematik, das Verschwimmen gesellschaftlicher Grenzen zwischen Adel und Bürgertum
und eine weibliche Hauptfigur, die als selbstbewusste und selbstbestimmte Frau alle Regeln ignoriert, machen diese Operette spannend.
Libretto von Victor Léon und Leo Stein
Musikalische Leitung: Florian Frannek
Inszenierung: Pascale-Sabine Chevroton
Bühne: Jürgen Kirner
Kostüme: Tanja Liebermann
Choreinstudierung: Jens Bingert
Dramaturgie: Ulrike Olbrich
Mit: Susanne Geb (Hanna Glawari), Thomas Laske/Kay Stiefermann (Graf Danilo Danilowitsch), Dorothea Brandt/Elena Fink (Valencienne), Boris Leisenheimer (Camille de Rosillon), Miljan Milović (Baron Mirko Zeta),
Hans Richter (Njegus), Tomasz Kwiatkowski (Vicomte Cascada), Nathan Northrup (Raoul de St. Brioche), Mario Trelles Diaz (Bogdanowitsch), Diane Claars (Sylviane), Andreas Heichlinger (Kromow), Annemarie Tributh (Olga), Marco Agostini (Pritschitsch), Angelika März (Praskowia)
Chor und Statisterie der Wuppertaler Bühnen
Bergische Symphoniker
In Koproduktion mit folies lyriques Montpellier
Pascale-Sabine Chevroton (REGIE)
Die Regisseurin und Choreografin Pascale-Sabine Chevroton wurde in Frankreich geboren. Sie studierte Tanz und Musikwissenschaft am Conservatoire Nationale Besançon, Psychologie in Reims und erlangte ein Tanzdiplom an der Musikhochschule Köln. Festengagements als Tänzerin führten sie an die Theater in Essen, Freiburg, Nordhausen und Meiningen, freiberuflich wirkte sie in Berlin, Wien, London und Basel. Als Choreografin arbeitete sie u. a. für das Volkstheater Wien und das Konzerthaus Wien, außerdem regelmäßig in Lübeck, St. Gallen, dem Theater Erfurt sowie bei
den Festspielen in Klosterneuburg und Melk. Seit 2003 entstehen eigene Regiearbeiten, u. a. in Wels/Österreich (Pariser Leben), Wien (Reise in 80 Tagen um die Welt), Lübeck (Kuss der Spinnenfrau und Jekyll & Hyde), St. Gallen (Destino Tango), beim Festival in Klosterneuburg (La Fille du régiment und Carmen), in Bern (My Fair Lady und Sweet Charity), in Pforzheim (Cabaret) und in Coburg (Evita).
Die nächsten Vorstellungen sind am 4. Juni 2011 im Theater- und Konzerthaus Solingen) sowie am 11. und
13. Juni 2011 im Teo Otto Theater in Remscheid
Die Wuppertaler Premiere findet am 15. Oktober 2011 im Opernhaus statt.