Dem maßlosen Adeligen wird von den beiden Bürgersfrauen übel mitgespielt. Zum Schein gehen sie auf seine Werbung ein. Dann wird er als heimlicher Liebhaber zum Schutz vor dem eifersüchtigen Herrn Fluth zunächst in einem Wäschekorb in die Themse geworfen, später verkleidet als alte Muhme von jenem Ehemann verprügelt. Schließlich beschließen die beiden Damen, den Edelmann gemeinsam bei der großen Mittsommernachtsmaskerade vor der ganzen Dorfgemeinschaft bloßzustellen.
In einem dunklen Wald unter der mächtigen Eiche des mythischen Jägers Herne endet Otto Nicolais (1810–1849) komisch-fantastische Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ in einer ähnlich dunkel-romantischen Stimmung, wie sie bereits Webers „Freischütz“ 1821 auszeichnete.Der Wald, wie er von zahlreich en Dichtern und Künstlern der Romantik als Sehnsuchts- und Traumland besungen wird, ist hier Ort der Entgrenzung und Enthüllung zugleich. Anna, die Tochter des Ehepaares Reich, heiratet hier ihren Geliebten Fenton, während die von den Eltern favorisierten Anwärter auf ihre Hand, Spärlich
und Dr. Cajus, versehentlich einander einen Antrag machen.
William Shakespeares „Die lustigen Weiber von Windsor“ ist die einzige bürgerliche Komödie des großen britischen Dichters und nimmt in seiner Hauptfigur Sir John Falstaff eine Gestalt aus seinen Königsdramen „Heinrich IV.“ und „Heinrich V.“ wieder auf, die Königin Elisabeth I. so imponiert haben soll, dass sie sieunbedingt als Liebhaber in einer Komödie sehen wollte. Doch Falstaff ist keine rein komische Figur – er verkörpert all das, was der bürgerlichen Gesellschaft in Windsor verhasst ist und was die braven Bürger des Städtchens zu verdrängen suchen: Genusssucht bis zur Völlerei, Lebenslust und maßlose Sexualität.
Komisch-fantastische Oper in drei Akten nach Shakespeares gleichnamigem Lustspiel
Libretto von Hermann Salomon Mosenthal
In deutscher Sprache mit Übertiteln
Musikalische Leitung: Axel Kober Licht: Volker Weinhart
Inszenierung: Dietrich W. Hilsdorf Chorleitung: Gerhard Michalski
Bühne: Dieter Richter Dramaturgie: Bernhard F. Loges
Kostüme: Renate Schmitzer
Sir John Falstaff: Hans-Peter König Frau Fluth: Anke Krabbe
Herr Fluth: Richard Šveda Frau Reich: Marta Márquez
Herr Reich: Sami Luttinen Jungfer Anna Reich: Luiza Fatyol
Fenton: Ovidiu Purcel Küster: Peter Nikolaus Kante
Junker Spärlich: Florian Simson Chor der Deutschen Oper am Rhein
Dr. Cajus: Daniel Djambazian Düsseldorfer Symphoniker
„Die lustigen Weiber von Windsor“ im Opernhaus Düsseldorf:
Fr 24.06. – 19.30 Uhr (Premiere) | So 26.06. – 18.30 Uhr | Sa 02.07. – 19.30 Uhr | Mi 06.07. – 19.30 Uhr |Sa 09.07. – 19.30 Uhr
Am 11. November 2016 folgt die Premiere im Theater Duisburg.
Dauer: ca. 3 Stunden, zwei Pausen
Karten und weitere Informationen sind erhältlich im Opernshop Düsseldorf (Tel. 0211.89 25 211) und an der Theaterkasse Duisburg (Tel. 0203.283.62 100) sowie online über www.operamrhein.de.