Tarquinius selbst will ihre Standhaftigkeit auf die Probe stellen, nähert sich ihr, bietet all seine Verführungskünste auf. Umsonst. Wütend über die Zurückweisung vergewaltigt Tarquinius Lukrezia. Obwohl Collatinus ihr nach seiner Rückkehr verzeiht und versucht, sie zu beruhigen, kann sie mit der Schande nicht leben und bringt sich um.
Der englische Komponist Benjamin Britten (1913–1976) gilt als einer der bedeutendsten Opernkomponisten des 20. Jahrhunderts. „The Rape of Lucretia“ basiert auf dem Schauspiel „Le Viol de Lucrèce“ von André Obey (1892–1975) und wurde am 12. Juli 1946 in Glyndebourne uraufgeführt. Stilistisch orientiert sich Britten mit Rezitativen, Arioso-Passagen und einer großen Schluss-Passacaglia an Vorbildern des Frühbarock, vor allem an der Musik von Henry Purcell. Die Instrumentierung ist auf dreizehn Musiker begrenzt.
Zur Förderung junger Sänger hat der Komponist Prof. Siegfried Matthus 1991 in der Kammeroper Schloss Rheinsberg ein Internationales Festival unter seiner künstlerischen Leitung begründet. In diesem Jahr bringen die Kammeroper Schloss Rheinsberg und Theater&Philharmonie Thüringen eine Produktion in Kooperation heraus.
Theater&Philharmonie Thüringen stellen den Regisseur und den musikalischen Leiter: Generalintendant Prof. Matthias Oldag und den 1. Kapellmeister des Hauses Jens Troester. Bühne und Kostüme entwirft Thomas Gruber. In den Partien stellen sich die hoffnungsvollen jungen Sänger des Festivals vor: Fritz Feilhaber (Erzähler), Bianca Koch (Erzählerin), Birger Radde (Tarquinius), Martin Häßler (Collantinus), Sindre Øgaard (Junius), Solgerd Isalv (Lukrezia), Christina Bock (Bianca) und Alexandra Büchel (Lucia).