Mozart (1756-1791) schrieb nach „Le nozze di Figaro“ (1786) und vor „Così fan tutte“ (1790) seine vielleicht bekannteste Oper „Don Giovanni“ (1787) als Teil der Trilogie nach Libretti von Lorenzo da Ponte.
Die neue „Don Giovanni“-Produktion schlägt aber auch den Bogen zur diesjährigen Eröffnungspremiere mit der Oper „Antigona“ (1773) des tschechischen Komponisten Josef Myslivecek, eines Zeitgenossen und Freundes von Mozart, welche das Theater Biel Solothurn im September zur Schweizer Erstaufführung gebracht hat.
Don Giovanni oder Don Juan ist der Archetyp des Frauenhelden. Er ist der triebgesteuerte Mann, der seine Erfüllung in der Eroberung findet, nicht in der dauerhaften Beziehung. Sobald er eine Frau erobert hat, wird sie ihm überdrüssig und er sucht sich eine Neue, wobei er vor Gewalt nicht zurückschreckt. In der berühmten Registerarie besingt Don Giovannis Diener Leporello die weitschweifigen Abenteuer seines Herrn, der allein in Spanien mehr als 1000 Frauen erobert hat.
Auf der Bühne stehen, wie schon in „Così fan tutte“, die beiden beliebten Ensemblemitglieder Rosa Elvira Sierra (Donna Anna) und Violetta Radomirska (Donna Elvira). Bojidar Vassilev singt die Titelrolle des Don Giovanni, Michele Govi ist sein Diener Leporello. Franco Trinca dirigiert das Sinfonie Orchester Biel in einer Fassung ohne einen einzigen Strich, und Gerd Heinz, der frühere Intendant des Schauspielhauses Zürich, zeichnet für die Inszenierung verantwortlich.
Dramma giocoso in due atti von Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto von Lorenzo da Ponte
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung Franco Trinca
Inszenierung Gerd Heinz
Bühne und Kostüme Lilot Hegi
Chorleitung Valentin Vassilev
Don Giovanni Bojidar Vassilev
Il Commendatore Yongfan Chen-Hauser
Donna Anna Rosa Elvira Sierra / Szabina Schnöller
Don Ottavio Valery Tsarev / Oscar Roa
Donna Elvira Violetta Radomirska / Katarzyna Rzymska
Leporello Michele Govi
Masetto Matthieu Heim*
Zerlina Clara Meloni*
Chor des Theater Biel Solothurn
Sinfonie Orchester Biel
*Studierende/r der Hochschule der Künste Bern, Schweizer Opernstudio