Wie ist es Heimat, Familie und Freunde verlassen zu müssen? Welche Hoffnungen und Sehnsüchte verleiten dazu, diese Schritte zu tun? Welche Sorgen und Ängste lassen einen stolpern und straucheln? Welche Gedanken lassen einen immer wieder aufstehen und beflügeln dazu, alle Hindernisse und Grenzen zu überwinden? Und wie fühlt es sich an, in Deutschland anzukommen? In „DORTHIN WO MILCH UND HONIG FLIESSEN“ erzählen vier Flüchtlinge ihre Geschichten, lassen an ihren Erinnerungen teilhaben und führen dabei durch Kalk – ein Viertel, dem die Erfahrungen von Flucht und Migration quasi eingeschrieben sind.
Charlott Dahmen und Karin Frommhagen haben die Produktion im Auftrag von Engagement Global entwickelt, um das omnipräsente Thema Flucht ein Stück begreifbarer zu machen. Die Bühne dafür ist ein ganzer Stadtteil in Köln. Via Audioguide leitet einer von vier Flüchtlingen aus Afghanistan, dem Irak, Somalia oder Syrien den Theatergänger durch Kalk und lässt ihn an seiner Geschichte teilhaben. Mit der Stimme im Ohr folgen die Besucher den Spuren seiner Flucht – nur der Flüchtling kennt den Weg durch das Viertel... Alle müssen ihren Weg alleine gehen – sind unsicher, auf sich gestellt, verlaufen sich vielleicht, fremd in diesem Stadtteil. Erst am Ende der gut zweistündigen Fußreise treffen sich alle in einem türkischen Café, wo sie ihre Eindrücke und Erfahrungen austauschen können.
Neben den professionellen Schauspielern, die in verschiedene Rollen schlüpfen und an verschiedenen Orten Teil der Geschichte werden, sind auch Menschen aus dem Stadtteil wichtige Protagonisten. Gleichzeitig spielen Orte des täglichen Lebens im Stadtteil eine wichtige Rolle – Moscheen, ein marokkanisches Café, die Flüchtlingsberatung... Kunst und Realität schieben sich ineinander und ermöglichen so eine ganz persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema Flucht. Die Hauptrolle spielen dabei stets die Flüchtlinge, die man zwar nicht sieht, aber deren Schicksale den einzelnen Menschen in der un(be)greifbaren Flüchtlingswelle erkennen lassen.
Mit Azizè Flittner, Katrin Nowak, Anas Ouriaghli, Tomasso Tessitori
Sprecherinnen & Sprecher Ralf Peters, Agnes Pollner, Tom Raczko, Nika Wanderer
Künstlerische Leitung & Produktionsleitung Charlott Dahmen & Karin Frommhagen
Text & Dramaturgie Rosi Ulrich & Ensemble
Audioproduktion Ralph Lennartz
Djoze & Tablas Bassem Hawar
Ausstattung Trixy Royeck & Ruth Spätling
Produktionsassistenz Dominique Tauch
Kommunikationsdesign Ute Brachwitz
PR neurohr & andrä
Beteiligte Akteurinnen und Akteure aus dem Stadtteil Köln-Kalk
AbenteuerHallenKALK
Ausstellungsraum des Büro für Brauchbarkeit
Bürgerhaus Kalk
Café Casablanca – Kader Zaghi
Cevat Cakir
180°-Wende – Avista Assadi, Mimoun Berrissoun, Najat Bouidra, Aykut Bük, Numan Özer
Eyüp Sultan Moschee – Jugendabteilung
Georgi Emilov
Kuba-Moschee
Pflanzstelle
Shaolin Center Kalk – Sifu Max Siegloch
Super Tropical Shop – Afissou Soulemane
Besondere Dankbarkeit gilt den Flüchtlingen, ohne deren Erinnerungen und Gesprächsbereitschaft die Fluchtgeschichten nicht zu Gehör kämen.
Weitere Aufführungen: 4., 6., 10. und 18. Mai 2016, jeweils 17.30 Uhr
sowie 14. Mai 2016, 12.00 Uhr
Startpunkt: Parkhaus »Altes Heizkraftwerk«, Oberstes Parkdeck, Dillenburger Str. 72, 51105 Köln
Spieldauer: ca. 120 Minuten / bei jeder Witterung / festes Schuhwerk empfohlen
Eintritt: 15 Euro / ermäßigt 8 Euro. Der Eintritt geht als Spende an die Präventions- und Hilfsinitiative 180°-Wende.
Karten-VVK: 2016.sommerblut.de/service/ticketshop/, KÖLNTICKET-HOTLINE : 0221-2801
Gefördert von Engagement Global
Im Auftrag des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
In Kooperation mit intakt e.V., Sommerblut Festival der Multipolarkultur, Exile, Eine Welt Netz NRW, Bürgerhaus Kalk