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Ein Jahr Theater Nestroyhof Hamakom in Wien - Ausblick und Rückblick

„Wien bekommt kein neues Theater, sondern ein altes holt sich seine Gegenwart zurück“. Mit diesen Worten eröffneten Frederic Lion und Amira Bibawy, die Leiter des Theater Nestroyhof Hamakom, im Juni 2009 ihre erste Programmpräsentation.

 

Ein Jahr ist vergangen und das Theater Nestroyhof Hamakom hat sich erfolgreich in der Gegenwart platziert: über 90 Vorstellungen mit insgesamt 8.800 Besuchern (5.300 im regulären Spielbetrieb und 3.500 im Rahmen von Ausstellungen und Events). Dieses Ergebnis kann sich sehen lassen, vor allem, wenn man berücksichtigt, dass das Theater, maßgeblich gefördert von der Kulturabteilung der Stadt Wien und dem BMUKK, trotzdem finanziell nicht so ausgestattet ist, einen durchgehenden Spielbetrieb - vergleichbar mit anderen Mittelbühnen der Stadt - gewährleisten zu können. Nichtsdestotrotz ist dem Theater Nestroyhof Hamakom der Spagat gelungen, Kontinuität zu zeigen:

 

Ein Rückblick: Saison 2009/10

Eigenproduktionen, Gastproduktionen & Salons:

 

„Rückkehr nach Haifa // Small Talk“ von Ilan Hatsor im November 2009 war die Eröffnungs-produktion, welche die grundsätzliche programmatische Linie des Hauses vorstellte: ein Stück über hehre Friedensziele, Lebenslügen und scheinbar historisch legitimierte Besitzansprüche.

 

Gleich daran schloss das internationale Festival „El Hakawaty / Palestine Monologues“ an. Es wurden Theaterstücke, Lesungen und Vorträge, Tanz, Konzert- und Filmvorführungen präsentiert: Perspektiven palästinensischer Monologe, die mit anderen Welten, Dramen und Visionen in Verbindung stehen. Werner Koflers „Tanzcafè Treblinka“ in der Inszenierung von Frederic Lion mit Erni Mangold und Hanno Koffler war in beiden Spielserien Ende Januar und Anfang März 2010 ausverkauft. Zu Gast im Theater Nestroyhof Hamakom waren die Uraufführung „Hennir“ von Antonio Fian mit Isabell Karajan Ende 2009 und die österreichische Erstaufführung „Kols letzter Anruf“ von Joshua Sobol (Sobol inszeniert Sobol!) mit Georg Darwas im Mai 2010.

Das Format des Salons hat sich gut etabliert und viele Menschen ins Theater geholt: Parallel zu den Hauptproduktionen wurde eine hybride Struktur an interdisziplinären Projekten aus den Bereichen Literatur, Philosophie, Wissenschaft, Musik und Film sowie dokumentarischer Ausstellungen geboten.

 

Ein Ausblick: Saison 2010/11

Wir erlauben uns, Sie bereits jetzt zur Saisonpressekonferenz am 14. September 2010, 10.30 Uhr in das Theater Nestroyhof Hamakom einzuladen. Vorab nur soviel:

 

Nach einem szenischen Eröffnungsfest Ende September präsentiert das Theater in Koproduktion mit Thomas Jelinek das Festival „Underground Cities“ vom 4. – 9. Oktober 2010.

 

„Weißbrotmusik“, ein Stück von der 1985 geborenen Marianna Salzmann, inszeniert von Hans Escher gelangt am 19. Oktober im Theater Nestroyhof Hamakom zur Österreichischen Erstaufführung. Das Stück ist inspiriert von der Diskussion um den vermeintlichen Zusammenhang zwischen Gewaltbereitschaft und kulturellen Wurzeln. Eine Produktion der WIENER WORTSTAETTEN.

 

Frederic Lion inszeniert das Drama „Nordost“ von Torsten Buchsteiner (Premiere Ende November 2010). Das Stück thematisiert die Geiselnahme im Moskauer Dubrowka-Theater im Herbst 2002, gespielt von drei Frauen. „Monologe, Dialoge, Trialoge - dazu ein Prolog und ein Epilog: Das Stück hat einen fast klassischen Aufbau, und es hat einen Rhythmus, eine Beschleunigung, eine emotionale Kompression, die anrührt, erschreckt, schockt. Ein Wahnsinnsaugenblick der Zeitgeschichte,“ schrieb Gerhard Jörder über das Stück in der ZEIT.

 

Ende Januar bis Mitte Februar 2011 zeigt das Theater Nestroyhof Hamakom die Österreichische Erstaufführung „Banalität der Liebe“ von der israelischen Schriftstellerin Savyon Liebrecht in einer Inszenierung von Michael Gruner mit Hans Diehl (u.a.). Das Stück behandelt auf verschiedenen Ebenen die lebenslange Liebe zwischen Hannah Arendt und Martin Heidegger.

 

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