„Ich war steif vor Angst. Ich ging raus und spielte und alle brüllten und ich wusste nicht warum“. Das Publikum bekam von der Verunsicherung, die alle Bandmitglieder erfasst hatte, auf jeden Fall wenig mit. Es
rastete komplett aus, als Presley begann, sich auf eine recht eigenartige Art auf die Fußballen zu stellen und sich dabei ins Mikrofon zu hängen, um dann während der Instrumentalsequenzen vom Mikro zurückzutreten und sich rhythmisch zum Sound zu bewegen. Die weiten Hosenbeine, die er trug, verstärkten den optischen Schüttel- Effekt, was zusammen mit dem neuartigen Sound der Truppe eine überwältigende Wirkung auf das Publikum hatte.
Spielte er die Gitarre oder hatte er Sex mit ihr? Sang er oder schrie er? Performte oder provozierte er? Es stimmte immer beides. Elvis Presley war so unglaublich attraktiv, dass er sowohl Mädchen als auch deren Mütter faszinierte. Denn er schaute sein Mikrofon in einer Art und Weise an, als sei es eine Frau, die er begehrte. Bald hingen seine Bilder in den Schlafzimmern von Arkansas bis Australien. Die Details seines Lebens und viel zu frühen Todes sind Stoff zur Mythenbildung.
Im Alleingang prägte er jene Verbindung aus Rhythmus, Rebellion und Erotik, für die der Begriff „Rock ’n’ Roll“ fortan stehen sollte. Aus dem puristischen Musiker der 1950er Jahre wurde nach
seinem Comeback Ende der 1960er Jahre das durchs Fernsehen erzeugte
Markenimage „Elvis“. Wie Chaplins Melone und die Pilzköpfe der Beatles gehört der mit Strasssteinen übersäte Overall mit seinem hohen Kragen und dem wallenden Cape, die Sonnenbrille und die langen Koteletten zweifellos und weltweit zu Elvis’ Insignien.
Inszenierung: Peter Dehler
Bühne und Kostüm: Holger Syrbe
Musikalische Leitung: Thomas Möckel
Mit: Anna Jamborsky, Jana Kühn, Isa Weiß, Florian Anderer, Klaus Bieligk,
Rüdiger Daas, Kay-Gunter Pusch und Band
Weitere Vorstellungen: 13. und 20. Januar um 19.30 Uhr sowie am 31. Januar 2010 um 18.00 Uhr im Großen Haus
Kartentelefon: 0385 / 5300 – 123; kasse@theater-schwerin.de