Die Oper eröffnet die Saison mit einem Doppelabend im Kleinen Haus, der sich aus zwei Perspektiven dem Thema Tod widmet. Was passiert, wenn der Tod plötzlich beschließt, seinen Dienst zu verweigern? Oder umgekehrt: Der Tod kommt, aber niemand will sterben? In der Kurzoper Death Knocks steht der Tod unerwartet vor Nat Ackermann um ihn mitzunehmen. Der erfolgreiche Geschäftsmann hat allerdings weder Zeit noch Lust und verführt ihn kurzerhand zu einem Kartenspiel um Leben und Tod. Christian Josts Oper basiert auf dem gleichnamigen Schauspiel von Woody Allen. Zu dem witzig-absurden Text Allens hat Christian Jost eine Musik geschrieben, die Nats Begegnung mit dem eigenen Tod eine existentielle Dimension verleiht.
In Der Kaiser von Atlantis verweigert der Tod dem die Welt beherrschenden Kaiser Overall den Dienst. Er will sich nicht länger vom kriegstreibenden Kaiser, der aus ihm ein Massenphänomen gemacht hat, zum »Kleinen Handwerker des Sterbens« degradieren lassen. In Atlantis wird fortan mit »dem Leben (ge)rungen, um sterben zu können«. Denn die Nachricht, nicht mehr sterben zu müssen, ist für seine Bewohner keine gute. Nicht die Hoffnung auf das Leben, sondern auf den Tod ist die Utopie dieser Oper.
Viktor Ullmann und sein Librettist Peter Kien schrieben Der Kaiser von Atlantis 1943/44 als Häftlinge im Konzentrationslager Theresienstadt. 1944 wurden beide in Auschwitz ermordet. Mit zynischer, ins Satirische gezogener Drastik karikiert das Werk die Schrecken des nationalsozialistischen Terrors sowie des Krieges überhaupt.
Inszenieren wird diesen Doppelabend Alexander Müller-Elmau, der sich zunächst als Bühnenbildner einen Namen gemacht hat und seit 2003 sehr erfolgreich Regie führt.
Musikalische Leitung: Karl Prokopetz,
Inszenierung und Bühne: Alexander Müller-Elmau
Kostüme: Werner Fritz, Dramaturgie: Katharina Ortmann
Mit: Ingela Onstad, Linda Sommerhage; Peter Felix Bauer, Paul Brady, Henry Kiichli, Daniel Ohlmann, Michael Pegher
Weitere Vorstellungen: Di 7., Mi 15., und Mi 22. September