Emma und Eginhard oder Die Last-Tragende Liebe nach einem Originallibretto von Christoph
Gottlieb Wend wurde im Jahr 1728 am Hamburger Opernhaus am Gänsemarkt als Festoper zu dessen
50-jährigem Jubiläum mit großem Erfolg uraufgeführt, geriet dann in Vergessenheit und wurde erst
1973 bei den Magdeburger Telemann-Festtagen und zuletzt 2008 am Stadttheater Gießen wiederentdeckt und szenisch aufgeführt. Die musikalisch außerordentlich reichhaltige Ensemble-Oper mit 12 Solisten erzählt – mit vielen Verwicklungen und komisch-tragischen Spiegelungen angereichert – die Legende von der nicht standesgemäßen Liebesbeziehung einer Tochter Kaiser Karls des Großen zu seinem Geheimschreiber Einhard (bzw. Eginhard), bekannt als Verfasser der Karls-Vita.
Mit ihrer inspirierten Musik und ihrer originellen Mischung von ernsten und komischen Elementen erweist sich »Emma und Eginhard« als ein Meisterwerk des Hochbarock. Die mit vielen Verwicklungen und komisch-tragischen Spiegelungen angereicherte Handlung wird die junge, viel beachtete Eva-Maria Höckmayr inszenieren. Eva-Maria Höckmayr, geboren 1979 in Würzburg, erhielt 2010 den Götz-Friedrich-Preis und den NRW-Förderpreis für junge Künstlerinnen und Künstler für die Inszenierung von Claude Debussys »Pelléas et Mélisande« am Theater Aachen sowie Nominierungen für die beste Regie und beste Produktion in der Fachzeitschrift Opernwelt. 2011 wurde die Regiearbeit von Giuseppe Verdis »Otello« am Theater Freiburg in den Zeitschriften Opernwelt und Die Deutsche Bühne mehrfach nominiert und sie erhielt Nennungen in der Kategorie Beste Nachwuchskünstlerin. 2013 wurde sie für ihre Inszenierung von Giacomo Puccinis »Suor Angelica« an der Oper Köln in der Fachzeitschrift Die Deutsche Bühne nominiert sowie 2014 in der Opernwelt für ihre Inszenierung von Fredrick Delius’ »A Village Romeo and Juliet« an der Oper Frankfurt für die beste Regie und die beste Produktion.
In Vergessenheit geratene Schätze der Operngeschichte wieder zu Gehör zu bringen, ist das Anliegen des belgischen Dirigenten und ausgewiesenen Barock-Kenners René Jacobs, der die nächste große Premiere an der Staatsoper musikalisch leiten wird.
Gemeinsam mit der Akademie für Alte Musik Berlin widmet er sich mit Georg Philipp Telemanns »Emma und Eginhard oder Die Last-Tragende Liebe« einem viel zu selten gespielten Meisterwerk der deutschen Barockoper, das den Vergleich mit den Opern Händels oder Rameaus nicht zu scheuen braucht.
Die Akademie für Alte Musik Berlin spielt auf historischen Instrumenten, die anspruchsvollen solistischen Parts werden u. a. von Robin Johannsen (Emma), Nikolay Borchev (Eginhard), Sylvia Schwartz (Hildegard), Stephanie Atanasov (Heswin), Gyula Orendt (Carolus), Narine Yeghiyan (Barbara) und Johannes Chum (Steffen) übernommen.
In deutscher Sprache mit Übertiteln
Musikalische Leitung
René Jacobs
Inszenierung
Eva-Maria Höckmayr
Nina von Essen
Kostüme
Julia Rösler
Olaf Freese
Dramaturgie
Mark Schachtsiek
Detlef Giese
Emma
Robin Johannsen
Eginhard
Nikolay Borchev
Hildegard
Sylvia Schwartz
Steffen
Johannes Chum
Barbara
Narine Yeghiyan
Urban
Florian Hoffmann
Wolrad
Stephan Rügamer
Heswin
Stephanie Atanasov
Fastrath
Katharina Kammerloher
Carolus
Gyula Orendt
Adelbert
Dmitry Egorov
Alvo
Jan Martiník
29. APRIL || 02. | 08. | 10. MAI 2015 | Staatsoper im Schiller Theater