Ein mächtiger Herrscher im Teufelskreis von politischer Vernunft und erotischem Verlangen, der
letztendlich zum Mordopfer politischer Intrigen und eifersüchtiger Rache wird, steht im Mittelpunkt von Verdis Oper. Ursprünglich hatte der Komponist bei diesem 1859 in Rom uraufgeführtem Werk die historischen Umstände des Mordes am Schwedenkönig Gustav III. im Blick, der 1792 auf einem
Maskenball Opfer eines politischen Attentats wurde. Doch die Zensurbehörde verbot die Darstellung
eines Königsmords auf der Bühne und so wurde die Handlung kurzerhand nach Amerika verlegt, aus
dem schwedischen König wurde ein amerikanischer Gouverneur.
Andreas Baesler geht noch einen Schritt weiter: In seiner Interpretation wird aus einem anonymen
historischen Gouverneur ein neuzeitlicher Präsident der USA, der ins Spannungsfeld zwischen Liebe
und Staatsraison gerät. Andreas Baesler hat am Theater Krefeld und Mönchengladbach bereits mehrfach gearbeitet: Er inszenierte bisher Das Gesicht im Spiegel von Jörg Widmann (2004/2005), Tod in Venedig von Benjamin Britten (2006/2007) und Die lustigen Weiber von Windsor (2013/2014).
In der Rolle des unglücklichen Machthabers Riccardo alternieren die Tenöre Kairschan
Scholdybajew und Michael Siemon. Die Partie der von ihm geliebten Amelia singen abwechselnd Janet
Bartolova und Izabela Matula und deren Ehegatten Renato, der aus Eifersucht zum politischen
Attentäter wird, übernimmt Bariton Johannes Schwärsky. In der Rolle der Wahrsagerin Ulrica werden
Eva Maria Günschmann und Satik Tumyan zu erleben sein, Sophie Witte singt die Partie des Oscar.
Melodramma von Giuseppe Verdi und Antonio Somma - italienisch mit deutschen Übertiteln