Dieses erzählt von Judith, die dem geheimnisvollen Blaubart auf seine Burg folgt, wo sie mit ihrem Geliebten in Abgeschiedenheit leben will. Um sein Innerstes zu erblicken, bittet sie ihn, die sieben Türen der Eingangshalle zu öffnen – und wird nach und nach mit einem Panoptikum des Grauens konfrontiert. Hinter den ersten fünf Türen, die den Blick freigeben auf Folterkammer, Waffenkammer, Schatzkammer, Garten und Blaubarts Land, scheint Blut zu kleben. Allen Warnungen zum Trotz, öffnet sie auch die letzten beiden Türen. Hinter der sechsten liegt ein See voller Tränen verborgen. Aus der siebenten aber treten drei Frauen, die Morgenröte, die Mittagssonne und die Abenddämmerung, hervor – und Judith ist verdammt, von nun an als vierte im Bund der verlorenen Frauen als Dunkelheit der Nacht auf ewig in Herzog Blaubarts Burg zu bleiben.
Unter dem Eindruck von Richard Strauss’ «Also sprach Zarathustra », bei gleichzeitiger intensiver auseinandersetzung mit ungarischer Volks- und Bauernmusik löste sich Bartók in «Herzog Blaubarts Burg» von der Alleinherrschaft des bisherigen Dur und Mollsystems. Er schuf um Herzog Blaubart und Judith eine differenzierte Klangwelt, in der das Licht der liebenden Judith immer wieder in der abgrundtiefen Dunkelheit von Blaubarts Burg erstickt wird.
Nach «Fidelio» in der Spielzeit 2012.13 wird der Regisseur Joachim Schlömer nun «Herzog Blaubarts Burg» in die Grosse Halle der Reitschule versetzen – und die von folkloristischen Melodien und Harmonien geprägten, symphonischen Bilder Bartóks auch visuell erfahrbar machen.
Musikalische Leitung Kevin John Edusei
Regie Joachim Schlömer
Bühne Joachim Schlömer
Kostüme / Mitarbeit Bühne Heide Kastler
Dramaturgie Xavier Zuber
Berner Symphonieorchester Berner Symphonieorchester
Herzog Blaubart Pavel Shmulevich
Judith Claude Eichenberger
WEITERE TERMINE
Sa, 23. Mai 2015, 19:30
So, 31. Mai 2015, 18:00
Di, 02. Jun 2015, 19:30
Do, 04. Jun 2015, 19:30