Mit aller Kraft zerren sie an den Körpern und Seelen derjenigen, die es erwägen, ganz und gar spurlos die gewohnten Lebensumstände zu verlassen, und sich weitab vom Erprobten eine neue Existenz zu erfinden.
Und so möchte man auch den Menschen aus Christoph Marthalers neuer Inszenierung nicht wirklich Glauben schenken, wenn sich diese an der Bar eines sonderbaren Privat-Clubs als konsequent Abhandengekommene, mehr noch: als Erleichterte des Neubeginns begrüssen. Irgendetwas scheint faul an der Sache. Nicht zuletzt, weil die einzige Dame im Kreis der Abhandengekommenen behauptet, den Namen Isolde zu tragen (obwohl alle wissen, dass das nicht stimmen kann) und immer wieder folgenden, rätselhaften Satz mehr singt als spricht: «Soll ich schlürfen, untertauchen, süss in Düften mich verhauchen?» Hier scheint das letzte Wort noch nicht gesprochen. Und falls doch, dann in einer Sprache von anderen Planeten.
Regie: Christoph Marthaler
Bühne: Duri Bischoff
Kostüme: Sara Kittelmann
Dramaturgie: Malte Ubenauf
Mit: Anne Sofie von Otter, Raphael Clamer, Jan -Czajkowski, Ueli Jäggi, Graham F. Valentine