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"Judas" von Lot Vekemans, Theater Konstanz

PREMIERE 20. Oktober 2017, 20 Uhr, Stadttheater. -----

Jesus ist für uns gestorben. Und Judas hat für uns verraten. Er personifiziert das Böse – gleichgültig wie oft das Christentum immer wieder die eigene Religion verrät. Seit zwei Jahrtausenden ist Judas der Anti-Held per se. In ihm verachtet das Abendland sich selbst, wie es sich in seinem Heiland verehrt.

Was aber veranlasste den Jünger Judas Iskariot zu seiner Tat, wie lauteten seine Motive?

 

Und wenn er jetzt vor uns stünde, würde er sagen: »Ich bin gestorben, in der Schlinge an einem toten Baum/ Ich bin gestorben und habe so alle Schuld auf mich genommen/ Alle Schuld/ Die der Hohepriester/ Der Römer/ Des Volkes/ Von jedem, der ihn nicht retten wollte? «

 

Die vielfach ausgezeichnete niederländische Autorin Lot Vekemans gibt dem Geächteten eine Stimme und damit sein Menschsein zurück. Sie lässt ihn erzählen, wie es dazu kam, dass man einen Messias ans Kreuz schlug, der die Welt nicht verbessern konnte. Und weshalb sich ein Verräter erhängte, der das Leben genauso verteidigte, wie die tägliche Schwierigkeit, es zu ertragen.

 

Wulf Twiehaus

studierte Regie an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« Berlin, seitdem inszenierte er unter anderem an der Berliner Schaubühne, am Staatstheater Mainz, am Schauspiel Leipzig, an den Theatern Potsdam, Heidelberg, Magdeburg, Aachen, Erlangen und Bremen sowie am Krétákör Theater in Budapest und am Kamerni Teatar 55 in Sarajewo. 2007 wurde er Oberspielleiter am Stadttheater Konstanz und arbeitet seit 2010 wieder als freier Regisseur sowie Hausregisseur am Theater Konstanz. Er inszenierte am Theater Konstanz u.a. in der Spielzeit 2013/2014 »Das Leben ein Traum«, 2015/2016 »Das Mass der Dinge« sowie die beiden musikalischen Abende »It takes one to know me« und »I’m glad I found you«.

 

REGIE/AUSSTATTUNG Wulf Twiehaus

MUSIK Stefan Baumann

DRAMATURGIE Miriam Fehlker

 

MIT Axel Julius Fündeling (Judas), Stefan Baumann (Cello)

 

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