Deren Misstrauen ist unüberwindbar: Für jemanden wie Ferdinand könne seine ochter doch nur vorübergehendes Spielzeug sein, ist Millers Überzeugung. Und Ferdinands Vater will für seinen Sohn eine Frau aus gleichem gesellschaftlichen Umfeld, nützlich für die eigene Zukunft und die des Sohnes. Doch Ferdinand interessiert sich nicht für Karriereplanung, Geld und gesellschaftliche Konvention. Als er gegen den Vater rebelliert, beginnt die Kabale, die Intrige gegen die Liebe. Und Ferdinands Liebe kehrt sich in rasende Eifersucht.
Auf dem Gut seiner Gönnerin, Henriette von Wolzogen, verliebte Friedrich Schiller sich in deren siebzehnjährige Tochter – eine aussichtslose Liebe aufgrund von Schillers schwieriger gesellschaftlicher
und sozialer Position. Dort schrieb er 25-jährig Kabale und Liebe, bis heute eines der meistgespielten
Stücke auf deutschen Bühnen.
Kabale und Liebe ist eine Liebesgeschichte mit heimtückischen Intrigen und einem Giftmord, vor 230
Jahren geschrieben. Doch was erzählt Schillers spannendes Werk heute, jenseits seiner leidenschaftlichen Liebesgeschichte und der Kritik an der absolutistischen Gesellschaft? Das Andere, Fremde und die Angst davor gibt es auch im Einwanderungsland Deutschland. Immer noch wollen junge Menschen ihre Liebe gegen den Willen ihrer Eltern leben. Viel hat sich verändert seit Schillers Kritik an Adelswillkür und bürgerlicher Moral. Doch das Misstrauen der Väter bleibt.
Inszenierung: Matthias Gehrt
Bühne: Gabriele Trinczek
Kostüme: Petra Wilke
Dramaturgie: Barbara Kastner
Mit: Esther Keil, Nele Jung, Helen Wendt; Felix Banholzer, Cornelius Gebert, Joachim Henschke, Ronny Tomiska, Bruno Winzen
Weitere Termine: 13.9. (16 Uhr), 30.9., 24.10. (18 Uhr), 30.10., 1.11., 12.11., 11.12. – Sofern nicht anders angegeben, beginnen alle Vorstellungen um 19.30 Uhr.