„Ein Kind!“, fällt Robert plötzlich ein. „Dafür habe ich keine Zeit“, sagt Charlotte. „Wenn nicht wir, wer dann?“, fragt Robert. „Leon und Brigitte“, antwortet Charlotte. „Man sollte kein Kind bekommen, wenn man mit sich noch nicht im Reinen ist“, meint Robert. „Eben“, strahlt Charlotte ihn an. „BABY, BABY, BABY!“, insistiert Robert, und nach einigem Hin und Her sind sich die beiden doch einig: „Ich will ein Kind!“
Bald fragt sich Charlotte, was eine Schwangerschaft für Auswirkungen haben könnte: „MEIN KÖRPER UND ICH sind kein gutes Team!“ Soll man nicht doch lieber ein Kind adoptieren? „Ich will mein eigenes Kind“, widerspricht Robert und setzt noch einen drauf: „Ich hätt’ so gerne einen Sohn. DOCH. SCHON.
Denn wenn der kommt, den kenn’ ich schon.“ Charlotte fragt sich, ob sie wirklich ein Kind mit so einem Chauvi will. Aber mit Mitte dreißig, darauf weist Robert feinfühlig hin, tickt die biologische Uhr für eine Frau unüberhörbar (WIE DAS TICKEN EINER UHR). Schließlich sagt Charlotte mit ganzem Herzen Ja zum Kind, es kann gar nicht schnell genug gehen. Eine einfache Rechnung zeigt: Bis das dritte Kind
durchs zweite Studium ist, sind die Eltern Mitte siebzig! Robert ergreift TORSCHLUSSPANIK: „Ich hab’ noch nie in Sansibar mit echten Männern Dart gespielt!“
Und noch wichtiger: Wie soll der/die Kleine heißen? Man weiß ja: „NOMEN EST OMEN“, und deshalb lieber nicht Martha, das klingt nach Übergewicht, und bitte nichts mit –fried, sonst triebe ihn die
Kindergartengruppe schon Rasch stellt sich heraus, dass die beiden sich gar nicht so gut kennen, wie sie dachten. Charlotte gibt zu, bereits eine Abtreibung hinter sich zu haben (VATER MUTTER KIND), und Robert fragt sich, wer DIE FREMDE FRAU IN SEINEM BETT ist. Aber irgendwie steht dann für beide plötzlich doch fest: „Ich will ein Kind!“
Pause
Der ständige DRUCK, ein Kind zeugen zu müssen, behagt Robert überhaupt nicht: „Haben Sie schon mal gewollt und nicht gekonnt?“ Charlotte vermutet andere Ursachen hinter seiner Unlust. Robert verbeißt sich in die Vorstellung, Charlotte brauche ihn gar nicht: „Wie’s aussieht, geht fast alles OHNE MICH.“ Doch Charlotte nimmt ihm die Angst: „ICH HAB’ HEUT NACHT SEHR SCHLECHT GESCHLAFEN“, gibt sie zu, denn nur von ihm wolle sie das Kind – und es funktioniert! Charlotte ist schwanger. Wie das Kind werden mag (VERERBUNG), ist den beiden gar nicht mehr so wichtig. Dass es sein wird, das ist das Wunder (BEGRÜSSUNG).
Aber der Alltag zollt seinen Tribut. Robert hat KLEINE GEHEIMNISSE vor Charlotte und lässt sie oft allein. Die Schwangerschaft verläuft nicht ohne Probleme (DAS FREMDE DING IN MEINEM BAUCH), und noch im dritten Monat hat Charlotte eine Fehlgeburt (NICHT GENUG). Dass sie es Robert erst nach zehn
Tagen sagt, verletzt ihn tief, und er sucht Trost bei einer anderen Frau. Zu viel ist zerstört, die beiden trennen sich (KEIN MORGEN MEHR ZU ZWEIT) – nachdem sie ein letztes Mal Sex hatten ...
INSZENIERUNG Andy Hallwaxx
MUSIKALISCHE LEITUNG Kai Tietje / Daniel Spaw
AUSSTATTUNG Dido Victoria Sargent
LICHT Johann Hofbauer
DRAMATURGIE Arne Beeker
CHARLOTTE Daniela Dett
ROBERT Rob Pelzer
Band
PIANO / AKKORDEON Kai Tietje
BASS/GITARRE Bernhard Osanna
KLARINETTE Horst Hausleitner / Stephan Dickbauer
Weitere Vorstellungen Sa 7.12, Do 12.12., Fr 13.12., Di 17.12., Di 31. 12., Sa 11.1.
jeweils 20.00 Uhr