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Landestheater Linz: DER GOLDENE DRACHE von Roland Schimmelpfennig

Premiere 24. November 2011, 20.00 Uhr im Eisenhand. -----

Ein China-Vietnam-Thai-Schnellrestaurant, irgendwo in Europa. Fünf Asiaten arbeiten in einer winzigen Küche, einer von ihnen, ein junger Chinese, ist gepeinigt von heftigsten Zahnschmerzen. Eine Aufenthaltsgenehmigung hat er nicht.

Auf dem Balkon über dem Restaurant steht ein alter Mann mit einem großen Wunsch, den ihm niemand erfüllen kann, auch seine Enkelin nicht. Eine Grille tut alles für eine Ameise, um nicht zu verhungern oder zu erfrieren, obwohl der Winter längst vorbei ist. Dem jungen Liebespaar in der Dachwohnung des Hauses ist etwas passiert, das auf keinen Fall passieren sollte. Eine Etage tiefer verlässt eine Frau, die ihren Mann nie verlassen wollte, ihren Mann. Der benachbarte Lebensmittelhändler entdeckt ein ungeahnt lukratives Nebengeschäft. Eine Stewardess stößt in ihrer Thai-Suppe auf etwas, was da nicht hinein gehört, und der Junge aus China findet auf einem anderen Weg in seine Heimat zurück, als er sich gewünscht hat … Was hat das Leben eines Durchschnittseuropäers/einer Durchschnittseuropäerin mit dem jungen Chinesen zu tun, der im Schnellrestaurant gegenüber die Thai-Suppe serviert? Hängen unsere Schicksale zusammen, und wenn ja, dann wie?

 

Poetisch, brutal, rätselhaft und berührend – Roland Schimmelpfennig ist der zurzeit meistgespielte deutschsprachige Gegenwartsdramatiker, seine Stücke werden in über 40 Ländern aufgeführt. Sie zeichnen sich durch eine fast filmische Schnitttechnik und einen lakonischen, gleichzeitig liebevollen Blick auf die Menschen aus. Mit poetischer Leichtigkeit stellt er anhand innovativer Erzählformen unsere Begriffe von Zeit, Raum, Geschlecht und Herkunft in Frage. In seinen Dramen blitzt Phantastisches, Grauenhaftes und Weltbewegendes mitten im Alltäglichen auf. Dabei lässt er seinen Figuren und Geschichten ihr Geheimnis, er verführt den Zuschauer nicht zur Identifikation, sondern zur Wahrnehmung. Roland Schimmelpfennig wurde für das Stück Der goldene Drache mit dem wichtigsten Preis für neue deutschsprachige Stücke, dem Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet.

 

Roland Schimmelpfennig, geboren 1967 in Göttingen, studierte, nach einem längeren Aufenthalt als Journalist in Istanbul, Regie an der Otto-Falkenberg-Schule in München. Er war danach zunächst an den Münchner Kammerspielen als Regieassistent engagiert. 1995 wurde er dort Mitarbeiter der künstlerischen Leitung. Seit 1996 arbeitet er als freier Autor. 1998 ging er für ein Jahr in die USA und war dort hauptsächlich als Übersetzer tätig. Im gleichen Jahr erhielt er die Fördergabe des Schiller-Gedächtnispreises von Baden-Württemberg. Schimmelpfennig war von 1999 bis 2001 an der Berliner Schaubühne als Dramaturg tätig. In der Spielzeit 2001/2002 war er Hausautor am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Seit 2000 schreibt Schimmelpfennig Auftragsarbeiten für die Staatstheater Stuttgart und Hannover, das Deutsche Schauspielhaus Hamburg, das Burgtheater Wien, das Schauspielhaus Zürich, das Deutsche Theater Berlin und andere. Er lebt in Berlin.

"Roland Schimmelpfennig ist der führende deutsche Dramatiker." (Frankfurter Rundschau)

 

Inszenierung Henri Hüster

Bühneneinrichtung und Kostüme Dido Victoria Sargent

Dramaturgie Kathrin Bieligk

 

EIN JUNGER MANN Peter Pertusini

(Der Großvater, ein Asiate,

die Kellnerin, die Grille)

 

EINE FRAU ÜBER SECHZIG Eva-Maria Aichner

(Die Enkeltochter, eine Asiatin,

die Ameise, der Lebensmittelhändler)

 

EINE JUNGE FRAU Angela Šmigoc

(Der Mann mit dem gestreiften Hemd,

ein Asiate mit Zahnschmerzen,

der Barbiefucker)

 

EIN MANN ÜBER SECHZIG Vasilij Sotke

(Ein junger Mann, ein Asiate,

die zweite Flugbegleiterin)

 

EIN MANN Sebastian Hufschmidt

(Die Frau in dem Kleid, ein Asiate,

die erste Flugbegleiterin)

 

 

 

 

 

 

 

 

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