Das gesamte Schauspielensemble ist beteiligt, wenn die Regisseurin Nada Kokotovic´ auf der großen Bühne „Peer Gynt“ und Schauspieldirektor Bernhard Stengele „Nora“ in den Kammerspielen in Szene setzt.
Zur Premiere am 7. Oktober 2006 bietet sich die einmalige Gelegenheit, beide Stücke hinter einander zu erleben: Um 19 Uhr im Großen Haus „Peer Gynt“ und im Anschluss um 23 Uhr in den Kammerspielen „Nora. Und auch in der Pause zwischen den beiden Stücken gibt es Norwegen pur. Kulinarisch und künstlerisch.
Peer Gynt ist ein Phantast. Skrupellos gibt er jeder Laune nach. Er lügt, betrügt und lässt die, die ihn lieben im Stich. Getrieben von dem naiven Wunsch Kaiser zu sein, zieht es Peer in die machtpolitischen Brennpunkte: nach Amerika, nach Nordafrika, in den Nahen Osten.
Im Gegensatz zur scheinbar weiten Welt Peer Gynts steht Noras scheinbar heile „Puppen“-Ehewelt. Gefangen in ihren Vorstellungen von einander und einer glücklichen Beziehung ist es Torvald Helmer und seiner Frau Nora nicht möglich ihre jeweiligen Erwartungshaltungen hinter sich zu lassen und zu einer gemeinsamen Wahrheit vorzudringen.
Im Mittelpunkt beider Stücke steht die Konstruktion von Geschlechtern. Ibsen charakterisiert Peer Gynt selbst als „eine halb mythische, halb märchenhafte volkstümliche Gestalt der neueren Zeit“. Peer vereint eine nostalgisch-mythische und eine aktuell-politische Seite in sich und ist damit Märchenheld und moderner Mensch in einer globalisierten Welt zugleich. Im Zusammenhang mit der Entstehung von „Nora oder ein Puppenheim“ begann Ibsen, sich verstärkt mit Fragen der Emanzipation und der Rolle der Frau zu beschäftigen. Noras Leben beruht auf einer Lebenslüge und ihre Liebe bleibt Illusion. Spannend bleibt die Frage am Schluss: Geht sie oder bleibt sie bei Mann und Kindern?
Henrik Ibsen, geboren 1828, erschuf mit „Peer Gynt“ den sog. „nordischen Faust und mit „Nora“ ein gesellschaftskritisches Stück ersten Ranges.
Henrik Ibsen: Peer Gynt
Regie: Nada Kokotovic
Bühne: Nada Kokotovic
Kostüme: Dana Horvat-Schaller
Musik: Alexandra Holtsch
Dramaturgie: Petra Paschinger
Aase Anne Simmering
Peer Gynt Klaus Müller-Beck
Aslak, ein Schmied Ingo Klünder
Mads Moen Kai Christian Moritz
Vater Moen Max De Nil
Koch Andreas Anke
1. Mädchen Katharina Ries
2. Mädchen Edith Abels
3. Mädchen Natalie Forester
Solvejg Anne Simmering
Ingrid Edith Abels
Die Grüne Anne Simmering
Trollkönig Christian Higer
Trolle Ensemble
Die Stimme (Der Große Krumme) Kai Markus Brecklinghaus
Junge Kai Christian Moritz
Master Cotton Christian Manuel Oliveira
Eberkopf Kai Markus Brecklinghaus
Anitra Natalie Forester
Memnonsäule Andreas Anke
Begriffenfeldt Christian Higer
Fellache Kai Christian Moritz
Schreibfeder Christian Manuel Oliveira
Henrik Ibsen: Nora oder ein Puppenheim
Inszenierung: Bernhard Stengele
Bühne: Gesine Pitzer
Kostüme: Dana Horvat-Schaller
Video (Afrikaaufnahmen) Birgit Remuss / Stefan Stengele
Dramaturgie: Boris Wagner
Nora Natalie Forester
Thorvald Helmer Christian Higer
Frau Linde Edith Abels
Dr. Rank Max De Nil
Krogstad Andreas Anke
Anne-Marie Katharina Ries
Trommel