Es geht von der Stadt aufs Land. Corinnes Vater liegt dort im Sterben – und sie können es gar nicht erwarten endlich an dessen Millionen zu kommen. Doch aus der beschwingten Landpartie wird ein makabrer Horrortrip: Endlose Autostaus, Wegelagerer, die vorgeben, Gott zu sein, Menschen am Rande der Zurechnungsfähigkeit, marodierende Philosophen, Scheintote und eine verkleidete Kannibalenbande. "Week-end": das "Wochen-Ende" hat begonnen! Und Corinne und Roland sind mitten drin in der Apokalypse der bürgerlichen Welt.
Jean-Luc Godards Film Week-end, der in einer Bearbeitung von Thomas Jonigk auf die Stuttgarter Bühne kommt, kam 1967 in die französischen, ein Jahr später in die deutschen Kinos und gilt gleichzeitig als Antifilm wie als eines von Godards ambitioniertesten Werke. Die Radikalität Godards wird in der berühmten Einblendung zum Schluss des Films auf den Punkt gebracht. "Die Analyse. Ende der Geschichte. Ende des Kinos."
Niklas Ritter, geboren 1972 in Berlin, Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, Regieassistenz am Südthüringischen Staatstheater in Meiningen, danach Arbeit als freier Regisseur und Videokünstler, viele Jahre auch an der Seite von Armin Petras (u.a. in Stuttgart für Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten). Am Maxim Gorki Theater inszenierte er Der Mann ohne Vergangenheit, Westwärts und Die Reise. Von 2011 bis 2013 war er Leitender Regisseur am Anhaltischen Theater in Dessau, wo er u.a. Hamlet, Peer Gynt, Wer hat Angst vor Virginia Woolf und Der Kirschgarten inszenierte. Darüber hinaus arbeitet er kontinuierlich am Hans Otto Theater in Potsdam und am Theater Bonn, wo er zuletzt bei Leben des Galilei und Die Räuber Regie führte.
Regie: Niklas Ritter, Bühne: Bernd Schneider, Kostüme: Ines Burisch, Musik: Tilman Ritter, Dramaturgie: Verena Elisabet Eitel, Katrin Spira
Mit: Maja Beckmann, Susanne Böwe, Johann Jürgens, Caroline Junghanns, Andreas Leupold, Sebastian Röhrle