Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Liebe. Trilogie meiner Familie 1" nach Émile Zola im Thalia Theater Hamburg"Liebe. Trilogie meiner Familie 1" nach Émile Zola im Thalia Theater Hamburg"Liebe. Trilogie meiner...

"Liebe. Trilogie meiner Familie 1" nach Émile Zola im Thalia Theater Hamburg

A-Premiere am 26. September um 20 Uhr im Thalia Theater

B-Premiere am 27. September um 19 Uhr im Thalia Theater. -----

Der leitende Regisseur des Thalia Theaters Luk Perceval unternimmt eine dreijährige Reise durch den faszinierenden Kosmos des großen französischen Naturalisten Émile Zola.

Aus großen Romanen wie „Nana“ und „Germinal“, „Die Bestie Mensch“ und „Der Totschläger“ entwickelt Luk Perceval drei Abende, die jeweils bei der Ruhrtriennale und in Hamburg Premiere haben und 2017 auch als Marathonaufführung zu sehen sein werden. Mit dem Ensemble des Thalia Theaters wird er Zolas Figurenkosmos lebendig werden lassen und das literarische Großprojekt der Moderne für heute befragen.

 

Unter dem Eindruck der industriellen Revolution und der sich rasant entwickelnden Naturwissenschaften

beschrieb Émile Zola, 1840 in Paris geboren, in seinem 20-bändigen Romanzyklus „Die Rougon-

Macquart“ das Schicksal einer fiktiven Familie auf der Suche nach den Widersprüchen einer Gesellschaft

im Umbruch. Wieweit bestimmen Herkunft, Milieu und gesellschaftliche Umstände das Leben eines

Menschen? Denn während es der eine Teil der Familie zu Wohlstand und Ansehen bringt, geht der andere elend im Rinnstein zugrunde. Mit akribischer Neugier nimmt Zola uns mit in die Elendswelt des

Proletariats in Städten und Bergwerken, zeigt Markthallen und Kaufhäuser als neue Tempel eines

explodierenden Kapitalimus und dokumentiert in unterirdischen Kohleminen die gnadenlose Ausbeutung

von Mensch und Natur. Getrieben von ihren Leidenschaften verstricken sich seine Figuren in Mord und

Ehebruch, sexueller Hörigkeit und Egomanie, in Aufruhr und Revolution.

 

In „Liebe“, dem ersten Teil, macht der Arzt Dr. Pascal den Stammbaum seiner Familie zum Studienobjekt, um herauszufinden, wovon sich das Schicksal eines Menschen beeinflussen läßt. Während der arrivierte Arzt die Menschheit mithilfe einer neuen Medizin von Krankheit und Alter erlösen will, versucht die hinkende Gervaise, ein Bastardkind der Familie, mit einer eigenen Wäscherei dem sozialen Elend zu entkommen und sich mit ihren Kindern Jaques, Etienne und Nana und ihren Liebhabern und Ehemännern vor Untergang, Alkohol und Verzweiflung zu retten.

 

Regie Luk Perceval

Bühne Annette Kurz

Kostüme Ilse Vandenbussche

Musik Lothar Müller Licht Mark Van Denesse

Dramaturgie Susanne Meister, Jeroen Versteele

 

Darsteller

Patrick Bartsch (Goujet), Stephan Bissmeier (Dr. Pascal), Pascal Houdus (Dr. Ramond), Marie Jung (Clotilde), Barbara Nüsse (Felicité; Frau Lorillieux; Leichenbesorger; Mme Goujet), Sebastian Rudolph (Lantier), Gabriela Maria Schmeide (Gervaise), Maja Schöne (Nana), Rafael Stachowiak (Jacques Lantier), Oda Thormeyer (Martine), Tilo Werner (Coupeau), Patrycia Ziolkowska (Clémence)

 

Premiere Ruhrtiennale am 9. September um 19 Uhr, weitere Vorstellungen 10. – 13. September jeweils

um 19 Uhr

Premiere Thalia Theater 26. September um 20 Uhr, weitere Vorstellungen am 27. September um 19 Uhr, am 2., 9. und 16. Oktober jeweils um 19.30 Uhr

 

Karten 040. 32 81 44 44 / www.thalia-theater.de

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

REIZVOLLES SPIEL MIT KLASSISCHEN FORMEN -- Konzertabend beim deutsch-türkischen Forum mit Gülsin Onay und Erkin Onay im Hospitalhof STUTTGART

Sie ist Staatskünstlerin der Türkei und eine renommierte Pianistin: Gülsin Onay. Sie trat auch mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf. Zusammen mit ihrem Sohn Erkin Onay (Violine)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑