Da das Beethoven Orchester Bonn die 1. und 5. Sinfonie Beethovens sowie Mahlers 1. Sinfonie auf CD einspielt, steht es für Opernaufführungen im Mai nur begrenzt zur Verfügung. THEATER BONN bietet daher ein umfangreiches Tanzprogramm an.
Die MAI-TANZTAGE werden am 9. und 10. Mai mit dem Debüt der COMPAGNIE DCA – PHILIPPE DECOUFLÉ eröffnet. Phillippe Decouflé – in Deutschland zu Unrecht fast unbekannt – wird als französische Antwort auf Pina Bausch in aller Welt gefeiert. Auf dem Programm steht sein neustes Werk OCTOPUS, das einer betörenden Entdeckungsreise durch Farb- und Formkontraste gleicht und extreme Gefühle von großer Intensität und Sinnlichkeit zeigt. Die Live-Musik stammt von Sänger, Komponist und Multi-Instrumentalist Labyala Nosfell, in der Szene ein absoluter Geheimtipp, der gemeinsam mit dem Cellisten Pierre Le Bourgeois auftritt.
Es folgt am 17. und 18. Mai die COMPAGNIE MARIE CHOUINARD aus Montréal mit bODY_rEMIX/gOLDBERG_vARIATIONS. Das Werk in zwei Akten wurde 2005 für das Internationale Tanzfestival der Biennale Venedig von Marie Chouinard kreiert. In diesem Stück drücken die Tänzer – ausgestattet mit Krücken, Prothesen und horizontalen Stangen – das Thema der Freiheit in verschiedenen Variationen aus. Es erklingt eine Bearbeitung Bachs Goldberg-Variationen Nr. 5, 6 und 8 von Louis Dufort, die mit Wortzuspielungen des Pianisten Glenn Gould ergänzt werden.
Die dritte Compagnie im Bunde ist AILEY II aus New York, welche am 22. und 23. Mai erstmals auf der Bühne des Bonner Opernhauses zu bewundern ist. Unter der künstlerischen Leitung der früheren Ailey-Tänzerin Sylvia Waters entwickelte sich Ailey II seit 1974 zu einer der populärsten professionellen Compagnien der USA. AILEY I tourte im Sommer 2011 unter enormem Medieninteresse durch Europa. THE HUNT, eine Choreographie dessen künstlerischen Leiters Robert Battles, stand auf dem Programm und bildet auch einen Programmteil von AILEY II. Bei keiner Aufführung einer Alwin Ailey Compagnie darf das afrikanisch-amerikanische Tanz-Spiritual REVELATIONS – ein Meisterwerk des amerikanischen Tanzpioniers – fehlen.
Und last but not least begrüßen wir im Bonner Opernhaus erneut die größte Compagnie Kanadas LES GRANDS BALLETS CANADIENS DE MONTRÉAL am 30. und 31. Mai mit über 40 Tänzern. Sie tanzen das Handlungsballett LEONCE UND LENA von Christian Spuck, welches im Jahr 2008 in Essen uraufgeführt und in Stuttgart begeistert gefeiert wurde. Die Choreographie von Christian Spuck wurde dafür für den Theaterpreis DER FAUST nominiert. Spuck verwandelt Georg Büchners romantische Komödie in ein tempo- und einfallsreiches Lustspiel, das äußerst unterhaltsam, aber niemals seicht ist.
Die Botschaft Kanadas und die Regierung Québecs unterstützen den Auftritt der beiden Compagnien Kanadas bei den Mai-Tanztagen.
Ruth Tauchert zeichnet während der Maitanztage live aus der Intendantenloge
Die Künstlerin Ruth Tauchert zeichnet bei den Mai-Tanztagen während der Vorstellungen die Tänzerinnen und Tänzer der internationalen Compagnien. Aus der Intendantenloge des Bonner Opernhauses wird die aus Köln stammende Künstlerin die Choreographien mitverfolgen und live zeichnen. Die so entstandenen Bilder werden nach den Vorstellungen im Foyer des Opernhauses ausgestellt und zum Verkauf angeboten.