Im Geheimen verfolgt der Herzog Angelos Kreuzzug gegen die sexuelle Libertinage. Wird der Dogmatiker sich als der bessere Herrscher entpuppen?
Als Isabella, eine angehende Nonne, um das Leben ihres Bruders bittet, missbraucht der strenge Tugendwächter sein Amt, um ihr ein unmoralisches Angebotzu machen: Mit ihrem Körper soll sie den Bruder freikaufen. Das Experiment des Herzogs droht ins Horrorszenario eines korrupten, verlogenen Tugendstaates zu kippen.
Über seine eigenen Gesetze lässt Shakespeare Engel Angelo in den nihilistischen Sumpf stürzen, dem er so selbstgerecht den Kampf angesagt hat. Die Fragen nach persönlicher und politischer Moral, nach der Grenzziehung zwischen ethischen Werten und dogmatischem Fundamentalismus reichen mühelos in eine Gegenwart hinein, in derdieDebatte über die viel zitierte Rückkehr der Werte die metaphysische Leerstelle der zivilen Gesellschaft zu schließen versucht.
Regie: Karin Beier
Bühnenbild: Thomas Dreißigacker
Kostüme: Maria Roers
Musik: Jörg Gollasch