Deren Zerstörungswerk so vollständig ist, dass sie keine Rücksicht kennt, nicht einmal sich selbst gegenüber. Seit der Antike bewegt ihr Leben und Tun die Gemüter der Schreibenden, und der Mythos Medea lebt fort. Am Schauspielhaus nimmt sich nun die Regisseurin Karin Henkel der Medea an und verwendet dafür vornehmlich die Grillparzer’sche Vorlage, ohne jedoch Euripides ganz außer Acht zu lassen. Wir erleben das Psychogramm einer zutiefst verletzten, zutiefst verletzenden Frau.