Das Stadttheater freut sich außerordentlich, in Michael Hofstetter einen hervorragenden künstlerischen Partner gewonnen zu haben, den es trotz internationaler Tätigkeit reizt, sich auch wieder konsequent der musikalischen Pflege eines Hauses zu widmen. So kann durch seine Arbeit die in den zurückliegenden erfolgreichen Jahren in Gießen erreichte musikalische Qualität künftig noch gesteigert werden. In seiner ehrenvollen Zusage sieht das Theater die große Chance, seine Attraktivität durch Schärfung eines eigenen, herausragenden musikalischen Profils, das sich von dem vergleichbarer Häuser deutlich abhebt, zu erhöhen. Die Intendantin des Stadttheater Gießen, Cathérine Miville, betrachtet diese Zielsetzung als einen Schwerpunkt der Arbeit des Stadttheaters für die kommenden Jahre.
Michael Hofstetter, 1963 in München geboren, ist seit 2005 Chefdirigent der Ludwigsburger Schlossfestspiele und seit 2006 ebenfalls Chefdirigent des Stuttgarter Kammerorchesters. Zuvor war er Kapellmeister am Hessischen Staatstheater Wiesbaden und – von 1995 bis 1998 – schon einmal GMD am Stadttheater Gießen. Michael Hofstetter gilt heute als einer der meistgefragten Dirigenten seiner Generation und genießt einen ausgezeichneten Ruf als Experte für die Aufführungspraxis des 18. und 19. Jahrhunderts. Darüber hinaus umfasst sein vielfältiges Repertoire auch viele häufig erst durch ihn wieder entdeckte Kostbarkeiten der Musikgeschichte wie auch Stücke der klassischen Moderne. Eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet ihn zudem mit verschiedenen Musikhochschulen – so beispielsweise mit der Bayerischen Theaterakademie, wo er soeben die vielbeachtete Wiederaufführung von Johann Adolph Hasses „Didone abbandonata“ im Münchener Prinzregententheater realisierte.
Michael Hofstetter ist Träger zahlreicher Preise und Auszeichnungen: Mit der Neuproduktion von Wagners „Tristan und Isolde“ am Opernhaus Dortmund im Jahr 2000 wurde er bei der jährlichen Kritikerumfrage der Fachzeitschrift Opernwelt mehrfach als Dirigent des Jahres nominiert. Für sein ausgereiftes Verständnis und persönliches Engagement zur Kunst der Operette wurde Michael Hofstetter mit der Robert-Stolz-Medaille gewürdigt. Im Mai 2008 erhielt Michael Hofstetter den Horst-Stein-Preis, der ihm für seine „hervorragende Arbeit als Leiter der Ludwigsburger Festspiele“ verliehen wurde.
Michael Hofstetter ist regelmäßiger Gast bei vielen international bedeutenden Opernhäusern, Orchestern und Festivals, darunter die Hamburgische Staatsoper, die Bayerische Staatsoper, die Württembergische Staatsoper, die Deutsche Oper Berlin, die Semperoper Dresden, das Gran Teatre del Liceu in Barcelona, die Welsh National Opera, die Salzburger Festspiele und das Edinburgh Festival. Seit 1998 verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit mit den Händel-Festspielen in Karlsruhe. Im Herbst 2008 führte ihn eine Produktion von Berlioz’ Oper „Béatrice et Bénédict“ an die Houston Grand Opera, wo er diesen Herbst Beethovens „Fidelio“ neu einstudieren wird. Im Januar 2012 wird er Carl Heinrich Grauns „Montezuma“ an der Berliner Staatsoper mit Vesselina Kasarova in der Titelpartie dirigieren.
Von der Presse hoch gelobt wurden Michael Hofstetters Einspielungen seiner Ludwigsburger Opernproduktionen. Weitere preisgekrönte CD-Aufnahmen des Dirigenten erschienen bei verschiedenen Labels, außerdem liegen zahlreiche DVD-Aufzeichnungen vor. Seine außergewöhnliche Einspielung von Rossinis Arien und Ouvertüren, die im April 2008 erschienen ist, wurde von der französischen „Académie de Disque Lyrique“ ausgezeichnet. Für das deutsche Fernsehen hat Michael Hofstetter mehrere Sendungen musikalisch geleitet.