Prof. Andreas Bönte spricht mit Max Mannheimer, Hugo Höllenreiner und Abba
Naor über ihre Schicksale, was es für sie bedeutet, Verfolgte des NS-Regimes
gewesen zu sein, und wie sie ihren Kampf ums Überleben gewonnen haben.
„Jeder der heute einem Zeugen zuhört, wird selbst Zeuge werden.“
Elie Wiesel, Friedensnobelpreisträger
Max Mannheimer (* 6. Februar 1920 in Neutitschein, Nordmähren, heute Tschechien) war ab Januar 1943 im KZ Theresienstadt und anschließend im KZ Auschwitz-Birkenau inhaftiert und kam dann über Warschau ins KZ Dachau.
Anfang 1945 wurde er ins Außenkommando Mühldorf verlegt. Bei der
Evakuierung des Außenkommandos wurde er am 30. April von den Amerikanern befreit. Seine erste Frau, seine Eltern sowie seine Geschwister Erich, Jakob und Käthe haben den Holocaust nicht überlebt. In dem Werk „Spätes Tagebuch“ hat er das Erlittene für die Nachgeborenen festgehalten.
Hugo Höllenreiner (* 1933 in München) gehört zu einer großen bayrischen
Sintifamilie. Er lebt derzeit in Ingolstadt. Höllenreiner wurde als Neunjähriger
nach Auschwitz deportiert, wo Josef Mengele ihn und seinen Bruder mit brutalen medizinischen Experimenten quälte. Über Ravensbrück und Mauthausen kam Höllenreiner nach Bergen-Belsen. Er überlebte und berichtet heute bei zahlreichen Vorträgen über seine schrecklichen Erlebnisse. Auch seine fünf Geschwister und beide Eltern haben den Holocaust überlebt.
Abba Naor wurde 1928 in Litauen geboren und ist heute 80 Jahre alt. Naor war
13, als ihn die Nazis mit seiner Familie und 20.000 anderen Juden ins Ghetto im litauischen Kaunas steckten. Naor wurde in ein Vernichtungslager in Polen
deportiert. „Das war die Hölle.“ Im April 1945 meldete Naor sich freiwillig ins
Außenlager Landsberg, weil er hoffte, dort seinen Vater wieder zu finden. „In
Landsberg musste ich für die Firma Moll den ganzen Tag Zementsäcke
Kauferinger Lager, der Todesmarsch begann. Im Mai 1945 wurde Naor aus
Dachau befreit – zumindest physisch. „Seelisch bin ich nie befreit worden“, sagt Naor, der heute in Israel lebt.
Die „Nacht der Zeitzeugen“ wird am 8. November um 23.05 Uhr im Bayerischen
Fernsehen ausgestrahlt.
Karten: 15 EUR / erm. 8 EUR
Karten unter 089/523 46 55, per Fax 089/523 55 56
Online unter www.muenchner-volkstheater.de
Oder München Ticket: 089/ 54 81 81 81, www.muenchenticket.de