Stephan Thoss, der in seinen Choreografien Elemente des klassischen Tanzes
und des deutschen Ausdruckstanzes aufgreift und sie zu einem eigenen Stil
weiterentwickelt, wurde ursprünglich an der Palucca-Schule in Dresden als
Tänzer ausgebildet. Danach war er Choreograf an der Semperoper in Dresden,
choreografierte auf Einladung von Marcia Haydée als Gast Uraufführungen am
Stuttgarter Ballett, am Bayerischen Staatsballett, bei John Neumeier in
Hamburg und zuletzt 2006 am Aalto Theater in Essen und beim Nederlands Dans Theater.
Er erhielt Tanz-Preise in Dresden, Hannover, Florenz und 1999 den
Bayerischen Theaterpreis. ZDF und Arte zeichneten einige seiner
Choreografien auf. Gastspiele führten ihn und sein jeweiliges Ensemble an verschiedene Gastspielorte in Deutschland, Schweiz und Österreich sowie nach Italien, Frankreich, Kroatien, Finnland, Indonesien, Taiwan, Brasilien, Thailand und in die USA.
Außerdem wurde Stephan Thoss, eine Nominierung in der Kategorie Beste Choreographie für den Deutschen Theaterpreis Der Faust zu Teil. Diese erhielt er für seine Choreographie Zwischen Mitternacht und Morgen: Schwanensee am Staatstheater Hannover.
Intendant Manfred Beilharz bezeichnet den Tanz- und Ballettstandort Wiesbaden als äußerst entwicklungsfähig, da nicht nur die eigenen Produktionen des Staatstheaters, sondern auch die Gastspiele renommierter Tanzkompanien wie das Pina Bausch Tanztheater, Mats Eks Cullberg Ballett aus Schweden und das Cloud Gate Dance Theatre mit Choreografien von Lin-Hwai min aus Taiwan bei den alljährlich stattfindenden Internationalen Maifestspielen auf ein zahlreiches und enthusiastisches Publikum treffen.
„Während beim Ballett oft gekürzt wird, leisten wir uns weiterhin eine
Kompanie mit nahezu 30 Tänzern“sagte Manfred Beilharz.
Mit dem neuen Choreografen Stephan Thoss soll die Ausstrahlung des
Rhein-Main-Gebiets als Tanz-Region durch die Arbeit in Wiesbaden (neben
Martin Schläpfer in Mainz und den Gastspielen von Forsythe in Frankfurt)
weiter überregional gestärkt werden.
Manfred Beilharz plant in Zukunft die Einrichtung eines Wettbewerbs für neue
Choreografen im Rahmen der Internationalen Maifestspiele.