Bei den Nibelungen-Festspielen 2012 wird vor dem Wormser Kaiserdom „Das Vermögen des Herrn Süß“ von Dieter Wedel und Joshua Sobol aufgeführt. Die Schwerpunkte liegen in diesem Jahr nicht wie im vorigen auf der Nacherzählung der tragischen Lebensgeschichte des Joseph Süß Oppenheimer, genannt "Jud Süß", sondern haben sich in Richtung Politthriller verschoben.
Regisseur Dieter Wedel über „Das Vermögen des Herrn Süß“: „Joseph Süß ist in der neuen Fassung noch mehr der Emporkömmling, der für die Karriere auch mal bereit ist, Skrupel über Bord zu werfen. Daneben hat die Figur, ebenso wie die des Herzogs, so viel Optimismus; beide glauben an die Veränderbarkeit der Welt, sie finden sich, werden Freunde, weil einer den anderen nicht nur toleriert, sondern auch inspiriert: Es geht um Macht, um Lebensentwürfe: Wie sieht eine bessere Gesellschaft aus? Aber auch: Wo bleibe ich in dieser neuen Gesellschaft?“ Die Geschichte wird in die 30er Jahre versetzt. Dieter Wedel: „Das soll nochmal verdeutlichen, dass sie sich eigentlich zu jeder Zeit und überall ereignen könnte. Die 30er Jahre sind heute ein Sinnbild für den Tanz am Abgrund, für das hemmungslose Bedürfnis des Publikums, sich zu amüsieren, und bloß nicht auf heraufziehende dunkle Wolken am Horizont zu achten.“
Die Neuinszenierung sucht nach Zusammenhängen zwischen historischen und aktuellen Krisen und wird aus der ästhetischen Perspektive der frühen 30er Jahre des 20. Jahrhunderts erzählt. Dem Zusammenbruch der Banken folgte der Zusammenbruch der Wirtschaft und diesem der Zusammenbruch des Systems...
In „Das Vermögen des Herrn Süß“ erzählt Joseph Süß Oppenheimer (Tom Quaas) am Tage seiner Hinrichtung die Geschichte seines Wirkens am württembergischen Hof des Herzogs Karl Alexander (Walter Plathe) von 1733-1737. Mosaikartig versucht er zu rekonstruieren, welche komplizierten Verwicklungen zu dem an ihm verübten Justizmord geführt haben.
Das Ensemble der Nibelungen-Festspiele 2012 ist wieder hochkarätig besetzt: Neben Walter Plathe, dem Dresdner Theaterstar Tom Quaas, Anna Graenzer vom Berliner Ensemble, Peter Striebeck, Teresa Weißbach, Dieter Laser spielen Roland Renner, Anja Kruse, Michael Lesch, Marie Zielcke, André Eisermann, Henrike von Kuick u.v.a. Marie Zielcke wird auf der Bühne am Wormser Kaiserdom ihr Theaterdebüt geben.
"Das Vermögen des Herrn Süß" von Dieter Wedel und Joshua Sobol wird vom 3. bis 19. August 2012 an 17 Abenden aufgeführt, die Tribüne auf der Westseite des Wormser Kaiserdoms bietet Platz für 1244 Zuschauer. Die Vorstellungen beginnen jeweils um 20.45 Uhr.
Die Tickets für die Nibelungen-Festspiele können beim TicketService Worms, Rathenaustr. 11 (Haupteingang Das Wormser), erworben werden oder bei der Ticket-Hotline unter 01805/ 33 71 71 (0,14 €/min. aus dem dt. Festnetz, aus anderen Netzen möglich (Mobilfunk max. 0,42 €/Min.) sowie online unter www.nibelungenfestspiele.de Ebenso bieten alle angeschlossenen Ticket-Regional- Vorverkaufsstellen die Karten an. Die Ticketpreise sind konstant geblieben (von 29 bis 99 Euro). Und orientieren sich an der Preisstruktur von 2009.