Wenn er nicht schläft, kommandiert er seinen alten Diener Sachar umher oder lässt sich von „Freunden“ ausnehmen. Briefe bleiben unbeantwortet, Bücher liegen ungelesen herum, die Wohnung verkommt – und auch Sachar erledigt nicht alles sofort. Auf Oblomows Gut Oblomowka, das er seit Jahren nicht besucht hat, herrschen Misswirtschaft und Selbstbereicherung, während Oblomow tagein, tagaus im Bett oder auf dem Sofa liegt. Doch seine Lethargie ist mehr als bloße Faulheit: Warum soll ich mich an all dem hektischen Betrieb beteiligen? Sieht so das Leben aus? Und was soll eigentlich das Ganze? Das sind die Fragen, die ihn umtreiben, ihn aber nicht wehmütig werden lassen.
Er kann einfach nicht anders, als nichts zu tun. Und solange sein Diener Sachar und die Köchin Anissja ihn umsorgen, plätschert alles im gleichen Trott dahin. Sein alter Freund Stolz aber, ein energischer Geschäftsmann mit deutschen Wurzeln, setzt alles daran, Oblomow wachzurütteln. Sein Wahlspruch ist „Jetzt oder nie!“ Und er scheint Erfolg zu haben, als er den Faulenzer mit der jungen, geistreichen, gutaussehenden Olga bekannt macht: Der phlegmatische Oblomow ist entflammt, macht Sport, plant Reisen und den Umzug in eine andere Wohnung. Aber können Olga und er die „Oblomowerei“ wirklich auf Dauer besiegen? Oder ist Oblomow gar zu träge für die Liebe?
Autor der Bühnenfassung: Seppo Kanterwo // Übersetzung: Vera Bischitzky
Inszenierung: Sergej Pronin / Ausstattung: Irina Pronina / Ausstattungskoordination: Vesna Hiltmann / Dramaturgie: Armin Breidenbach
Mit: Martin Maria Eschenbach / Gotthard Sinn / Hildegard Maier / Patrick Seletzky / Alrun Herbing / Ina Fritsche / Karlheinz Schmitt / Christian Beppo Peters / Udo Rau