In „Empire“ gehen sie mit ihren eigenen Geschichten jenen Fragen auf den Grund, die beim tagtäglichen Medienkonsum sonst nur kurz und unbequem aufblitzen: Was ist Flucht? Was ist Heimat? Und wie wird das Gesicht des neuen Europa aussehen?
Mit dem abschließenden Teil seiner gefeierten Europa-Trilogie zeigt der Schweizer Theater- und Filmemacher Milo Rau erstmals eine Arbeit in Graz. Nicht umsonst ist er einer der erfolgreichsten Künstler*innen des Kontinents, den er seit Jahren gründlich unter die Lupe nimmt: Streitbar, konsequent und unaufgeregt reizen Milo Rau und das von ihm 2007 gegründete International Institute of Political Murder (IIPM) die Möglichkeiten des Theaters aus, um nicht nur dokumentarisch, sondern höchst politisch aufzutreten. Das ist ihm durch Reenactments historischer Ereignisse („Hate Radio“, „Breiviks Erklärung“) und aufwendig inszenierte Prozesse (zuletzt „Das Kongo Tribunal“) ebenso bestechend gelungen wie nun, bei der Europa-Trilogie, über die Kraft des Erzählens.
In „Empire“ wissen die Erzählenden von Verlust und Gefängnis, Tod und Wiedergeburt zu berichten, aber auch darüber, wie es ist, diese Erfahrungen künstlerisch zu verarbeiten. Gemeinsam mit ihnen wagt Milo Rau – nach den Themen der Radikalisierung im ersten Teil, „The Civil Wars“, und der Vergangenheitsbewältigung im zweiten, „The Dark Ages“, – nun den Blick in eine ungewisse Zukunft. Intim und doch von epischer Größe entsteht so das Porträt eines mythischen wie realpolitischen Imperiums. Sind Europas uralte Traditionen gefährdet oder ist die Migration nicht einfach eine davon?
Eine Produktion des IIPM – International Institute of Political Murder. In Koproduktion mit dem Zürcher Theater Spektakel, der Schaubühne am Lehniner Platz Berlin und dem steirischen herbst festival Graz. Gefördert vom Regierenden Bürgermeister von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Hauptstadtkulturfonds Berlin, Pro Helvetia und Migros-Kulturprozent. Mit freundlicher Unterstützung der Kulturförderung Kanton St. Gallen und des Schauspielhaus Graz.
Milo Rau
geboren 1977 in Bern, arbeitet als Theater- und Filmregisseur sowie als Essayist und Dozent. Nach seinem Studium der Soziologie, Germanistik und Romanistik in Paris, Zürich und Berlin gründete Rau 2007 die Theater- und Filmproduktionsgesellschaft IIPM – International Institute of Political Murder, die sich der multimedialen Adaption politischer und sozialer Konflikte widmet. Seine Theaterinszenierungen und Filme (u. a. „Die letzten Tage der Ceausescus“, „Hate Radio“, „Breiviks Erklärung“, „Die Moskauer Prozesse“, „The Civil Wars“, „The Dark Ages“, „Das Kongo Tribunal“, „Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs“, „Five Easy Pieces“) tourten durch bisher über 30 Länder und wurden zu den wichtigsten nationalen und internationalen Festivals eingeladen – u. a. Berliner Theatertreffen, Festival d’Avignon, Festival TransAmériques, Kunstenfestivaldesarts Brüssel und Biennale Teatro di Venezia. Mit „Empire“, dem abschließenden Teil seiner gefeierten Europa-Trilogie, zeigt Milo Rau, der zu den renommiertesten und gefragtesten Regisseuren Europas zählt, erstmals eine Arbeit in Graz.
In Zusammenarbeit mit dem steirischen herbst
Konzept, Text, Regie Milo Rau
Musik Eleni Karaindrou
Bühne und Kostüme Anton Lukas
Video Marc Stephan
Dramaturgie, Recherche Stefan Bläske, Mirjam Knapp
Sounddesign Jens Baudisch
Technik Aymrik Pech
Produktionsleitung Mascha Euchner-Martinez, Eva-Karen Tittmann
Mit
Ramo Ali, Akillas Karazissis, Rami Khalaf,
Maia Morgenstern
weitere Vorstellung am 15. Oktober, 19.30 Uhr
Tickets
T 0316 8000, F 0316 8008-1565, E tickets@ticketzentrum.at
I www.schauspielhaus-graz.com
Informationen, Pressekarten und Fotos
Schauspielhaus Graz, Pressestelle, Martina Maier, Carina-Maria Iberer
T 0316 8008 3212, F 0316 8008 3488, M 0664 243 76 10
E martina.maier@schauspielhaus-graz.com