Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Peer Gynt" von Henrik Ibsen im Landestheater Innsbruck"Peer Gynt" von Henrik Ibsen im Landestheater Innsbruck"Peer Gynt" von Henrik...

"Peer Gynt" von Henrik Ibsen im Landestheater Innsbruck

Premiere am Samstag, 27. September 2008, 19.00 Uhr, Großes Haus

 

Nicht umsonst hat Henrik Ibsen sein dramatisches Gedicht 1867, also kurz vor seinem 40. Geburtstag und fern von der Heimat Norwegen – in Italien - beendet.

So lässt sich das Stück, das einmal wie ein großes Bühnenspektakel, dann wie ein einziger langer Monolog des Titelhelden erscheint, lesen als Psychogramm eines Mannes in der midlife crisis wie auch als das einer Gesellschaft. Vor allem aber ist es Ibsens bilderreichstes, phantastischstes Bühnenwerk.

 

Peer Gynt ist ein Lügner. Das ist er schon mit dem ersten Satz des Stückes. Und ein Phantast, Geschichtenerzähler - Schauspieler – natürlich! Ibsen hält unzählige Rollen und Abenteuer für ihn bereit: Brauträuber darf er sein, Anwärter zum Trollkönig, Kapitalist in Marokko, Prophet in der Wüste, Kaiser im Irrenhaus in Kairo und und und. In erster Linie ist und bleibt er aber immer eines: Sohn. Denn nicht von ungefähr ist er getrieben von dem Wunsch, etwas Besonderes, ja unbedingt Kaiser zu werden. Seine Mutter ist der Ausgangspunkt dieses Wunsches. Sie treibt ihn an, kritisiert, bewundert, umsorgt und stachelt ihn an – immerzu und alles zugleich. Ihr zu genügen strebt er immer größere Taten und Reisen an – und sei es auch nur im Geiste… Die eigentliche Aufgabe, „er selbst“ zu sein, verfehlt er dabei immer. Denn er bleibt Zeit seines Lebens ein Egoist, der gerne Kompromisse eingeht und immer flüchtet, wenn es ihm an die Substanz gehen könnte. Erst am Ende erkennt er sein Schicksal, wenn er gefragt nach der eigenen Identität entdecken muss, dass die gehäutete Zwiebel den Kern vermissen lässt. Da läßt er Umwege Umwege sein, geht den direkten Weg - hin zu Solvejg.

 

Inszenierung: Thomas Oliver Niehaus; Musikalische Leitung: Hansjörg Sofka; Bühne: Julia Libiseller; Kostüme: Daria Kornysheva

 

Mit:

Aase, eine Bauerswitwe Eleonore Bürcher

Peer Gynt, ihr Sohn Frank Roeder

Aslak, ein Schmied Helmuth A. Häusler

Solvejg Sinikka Schubert & Renate Fankhauser / Ines Lex

Ihr Vater Günter Lieder

Der Haegstadbauer Walter Sachers

Ingrid, seine Tochter Ulrike Lasta

Der Bräutigam Stefan Riedl

Mats Moen, sein Vater Reinhard Forcher

Drei Säterdirnen Ulrike Lasta, Sophie Basse, Janine Wegener

Ein grüngekleidetes Weib Sophie Basse

Der Dovre-Alte Walter Sachers

Ein Hoftroll Günter Lieder

Ein häßlicher Junge Josef Holzknecht

Kari, ein schwarzer Kater Janine Wegener

Vier Herren, Gäste von Mr. Gynt Reinhard Forcher, Gerhard Kasal, Günter Lieder, Helmuth A. Häusler

Anitra / tanzende Mädchen Ulrike Lasta, Sophie Basse, Janine Wegener

Begriffenfeld Günter Lieder

Hussein Helmuth A. Häusler

Tollhäusler / Wärter Ensemble

Schiffskapitän & Mannschaft Reinhard Forcher / Josef Holzknecht, Helmuth A. Häusler

Ein Schiffskoch Stefan Riedl

Ein fremder Passagier Heinz Fitz

Ein Knopfgießer Gerhard Kasal

Eine magere Person Janine Wegener

Hochzeitsgäste, Trolle, Trolljugend, Tiere, Affen,

Schwein, Pferd, Strauß & Co, Leichengefolge,

Kirchgänger

 

Ensemble

Eine Stimme im Dunkel, Vogelgeschrei,

Knäuel, Blätter, Sausen

Ensemble

 

Weitere Vorstellungen:

Oktober: 2., 4., 9., 12., 16., 17., 22., 31.

 

 

 

 

 

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 15 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

REIZVOLLES SPIEL MIT KLASSISCHEN FORMEN -- Konzertabend beim deutsch-türkischen Forum mit Gülsin Onay und Erkin Onay im Hospitalhof STUTTGART

Sie ist Staatskünstlerin der Türkei und eine renommierte Pianistin: Gülsin Onay. Sie trat auch mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf. Zusammen mit ihrem Sohn Erkin Onay (Violine)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑