Die Amazonen leben jedoch die strikten Traditionen ihres Volkes. Um den Fortbestand ihres mühsam erkämpfen Frauenstaates zu sichern, müssen die Kriegerinnen Männer im Kampf überwältigen, um sich mit ihren Gefangenen dann beim Rosenfest vereinigen zu können. Gezielt stürzt sich Penthesilea, die Königin der Amazonen, auf Achill, den strahlenden griechischen Kriegsheld. Auch Achill fühlt sich von der ungestümen Schönheit angezogen. Zwischen den Beiden entbrennt ein rasender Zweikampf.
Als Penthesilea unterliegt, lässt Achill sie im Glauben, die Siegerin zu sein, hoffend, so die stolze Königin für sich zu gewinnen. Glücklich schmückt Penthesilea den Griechen mit Rosen für das Fest. Als jedoch die schmerzliche Wahrheit, dass sie die Besiegte und Gefangene Achills ist, ans Licht kommt, verliert Penthesilea den Boden unter den Füßen und den Bezug zur Realität.
Heinrich von Kleist erschuf mit seiner 1806 entstandenen Tragödie ein Gegenbild zum auf Harmonie bedachten Antiken-Ideal der deutschen Klassik.
Leonie Böhm
Arbeitet als Regisseurin, Performerin und Bildende Künstlerin. Sie studierte Bildende Kunst an der Kunsthochschule Kassel und Schauspielregie an der Theaterakademie der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Ihre Inszenierung »Nathan der Weise« am Thalia Theater wurde zum »Radikal Jung 2017 – Das Festival junger Regisseure« in München eingeladen.
REGIE Leonie Böhm
BÜHNE Sören Gerhardt
KOSTÜM Mascha Bischoff
MUSIK Johannes Rieder
DRAMATURGIE Laura Ellersdorfer
MIT Johann Link (Penthesilea), Johannes Rieder (Oberpriesterin/Musiker), Tomasz Robak (Protoe), Lukas Vögler (Achill)