1. "Leonce und Lena"
Gähnende Langeweile herrscht im Reiche Popo. Der melancholische Prinz Leonce weiß wenig mit seiner Zeit anzufangen. Als er auf den erfahrenen Müßiggänger Valerio trifft, freunden sich die beiden sofort an. Währenddessen arbeitet König Peter heftig daran, seinen Sohn mit Prinzessin Lena zu verheiraten, um ihm endlich die lästigen Amtsgeschäfte übergeben zu können. Der in die Jahre gekommene König ist des Regierens müde. So unendlich müde, dass er sich schon mit einem Taschentuch am Finger an sein Volk erinnern muss. Aber Leonce will sich nicht mit einer ihm unbekannten Prinzessin verheiraten lassen, und so nehmen er und Valerio Reißaus. Auch Prinzessin Lena aus dem Reiche Pipi will sich nicht unter dem Joch der Zwangsehe beugen und flieht ebenfalls. Wie es der Zufall will, treffen die beiden Königskinder bei ihrer Flucht aufeinander – unwissend, wer jeweils der andere ist. Beide verlieben sich schlagartig ineinander und beschließen zu heiraten. Maskiert und als Marionetten getarnt, kehren sie an den Hof König Peters zurück, um sich dort trauen zu lassen. Doch nach der Trauung, als die Masken fallen, müssen sie erkennen, dass sie genau da gelandet sind, wo sie hin sollten. Ironie des Schicksals oder Happy End?
Regie: Robert Czechowski
Bühne und Kostüme: Grupa Mixer
Choreografie: Pawel Matyasik
Musik: Steffan Claußner
mit: Constantin Lücke (Leonce), Lysann Schläfke (Lena), Christian Ruth (Valerio), Marko Bullack (König Peter, Geist), Philipp von Schön-Angerer (Rosetta, Gouvernante, Präsident, Staatsrat, Hofprediger, Diener) und Martin Valdeig (Gouvernante, Präsident, Staatsrat, Diener)
2. "Hedda Gabler"
Das Leben sollte glamourös, erfolgreich und aufregend sein. So jedenfalls stellt es sich die junge und angesehene Generalstochter Hedda Gabler vor. Aus pragmatischen Gründen heiratet sie jedoch den aufstrebenden, etwas betulichen Wissenschaftler Jørgen Tesman. Die Hochzeitsreise bringt erste Ernüchterungen: Tesman nutzt sie, um ausgiebig Material für wissenschaftliche Studien in Archiven zu sammeln. Heimgekehrt verschärft sich die finanzielle Situation der Familie. Løvborg, ein früherer Freund und Konkurrent Tesmans mit genialischen Zügen, hat ein hervorragendes Buch herausgebracht und scheint Tesman die sicher versprochene Professorenstelle streitig zu machen. Überdies drängen alte Bekannte Heddas in die eheliche Beziehung: zum einen der Freund der Familie Richter Brack, der es auf ein Dreiecksverhältnis abzielt, zum anderen der schon genannte Løvborg, zu dem sich Hedda hingezogen fühlt und mit dem sie ein Geheimnis aus Jugendtagen verbindet.
Hedda – sich an der Seite Tesmans langweilend – nutzt jede sich bietende Gelegenheit, die latenten Konflikte zwischen den Beteiligten zum Ausbruch zu bringen. Ihr Spiel ist zugleich perfide wie getrieben. Am Ende sterben zwei Menschen, und Tesman macht sich mit einer alten neuen Freundin auf, das Erbe Løvborgs zu wahren, denn er fühlt, dass er sich ihm gegenüber schuldig gemacht hat.
Regie: Carsten Knödler
Bühne: Frank Heublein
Kostüme: Ricarda Knödler
Musik / Video: Steffan Claußner
mit: Philipp Otto (Tesman), Florence Matousek (Hedda Gabler), Stefan Migge (Løvborg), Ulrich Lenk (Brack), Maria Schubert (Elvstedt), Christine Gabsch (Fräulein Tesman), Susanne Stein (Berte)
3. "Ring Of Fire"
Johnny Cash – eine Musiker-Legende. - Am 12. September 2003 starb Johnny Cash im Alter von 71 Jahren. Der „Country-Sänger“ war Vorbild und Inspiration für Generationen von Musikern – darunter Größen wie Bob Dylan, Kris Kristofferson, Bono und Nick Cave. Cash schrieb etwa 500 Songs, verkaufte mehr als 53 Millionen Tonträger und erhielt 15 Grammy Awards. Berühmt wurde er in den 1950er Jahren mit Songs wie „Folsom Prison Blues“ oder „Walk The Line“.
Schon früh begegnete er seinen Themen: Schuld, Einsamkeit, Armut, Tod, Liebe und Vergebung. Cash, der als Jugendlicher seinen Bruder Jack verlor und zeitlebens ein problematisches Verhältnis zu seinem Vater hatte, kämpfte mit tiefen Schuldgefühlen und Einsamkeit. Dies trieb ihn in Alkohol- und Drogenexzesse. In seiner zweiten Frau June Carter und seinem tiefen christlichen Glauben fand er Halt und Liebe. Nach schweren Abstürzen und Phasen künstlerischer Stagnation gelangen ihm mehrere sensationelle Comebacks: 1968 spielte er im Folsom State Prison, ab 1994 produzierte Rick Rubin mit ihm die berühmten „American Recordings“.
Wie kaum ein anderer war er über Generationengrenzen hinweg nicht nur musikalisches Idol. Seine Zeitgenossen beeindruckte Cashs Charisma, sein soziales Engagement und sein Talent, auf der Bühne Geschichten zu erzählen. Da sprach jemand von Sünde und Vergebung, der die dunklen Seiten des Lebens erfahren hatte. Dieses Durchs-Leben-gegangen-sein gab seinen Interpretationen wie eben von „Ring Of Fire“ oder „Hurt“ die besondere Tiefe.
Idee: Steffan Claußner, René Schmidt, Philipp von Schön-Angerer
Musikalische Leitung: Steffan Claußner
Szenische Einrichtung: Carsten Knödler
Ausstattung: René Schmidt
Mit: Philipp von Schön-Angerer (Johnny Cash), Muriel Wenger (June Carter), Martin Valdeig (Narration, Elvis, Bass u. a.), Steffan Claußner (E-Piano, Gitarre, Bass u. a.), Tobias Brunn (Bass)