Es ist nicht das erste Mal, dass die Künstlerin sich für ihr Schaffen von einer Künstlerbiographie anregen lässt. Gerade für ihre einfühlsame Uraufführung „Camille Claudel. Bildhauerin.“ ernteten sie und ihre Ballettkompanie Beifallsstürme.
Diesmal nun fühlt Jutta Ebnother sich durch das Leben und das Werk des 1875 in Südfrankreich geborenen Komponisten des „Bolero“ zu einer Recherche auf tänzerische Art animiert. Die Musik war sein Leben, dennoch flog der musikalisch Hochbegabte mit 20 sowohl aus der Klavier- als auch aus der Harmonieklasse des Konservatoriums – er war, wie es hieß, „zu nachlässig“. Wer war dieser Mann, dem zeitlebens kein Verhältnis mit einer Frau oder mit einem Mann nachgesagt werden konnte, und dessen Musik doch vor Erotik nur so sprüht?
Der „Bolero“ entstand als Ballettmusik. Ravel war seinerzeit der erste französische Komponist, der für die angesagte Ballettkompanie „Ballets russes“ Kompositionsaufträge erhielt. Als er 1928 von einer umjubelten Amerikatournee zurückkehrte, bei der er als Komponist, Pianist und Dirigent gefeiert wurde, schuf er für die Tänzerin Ida Rubinstein den unvergleichlichen „Bolero“. Für ihn war er eine „simple Orchestrationsübung“ – für die Welt Ravels Meisterwerk. Doch der „Bolero“ ist nicht das einzige Werk Ravels, das in den Ballettabend einfließen wird. Die virtuose Rhapsodie „Tzigane“ und das klassische Streichquartett F-Dur verleihen dem Abend weitere Facetten.
Kostüme und Bühnenbild für „Ravel“ sind aus einer Hand: sie stammen von Udo Herbster, der schon mehrere ganz unterschiedliche Ballettabende am Theater Nordhausen ausgestattet hat. Er zeichnete für die Kostüme von „Camille Claudel. Bildhauerin“ ebenso verantwortlich wie für die des Märchenballetts „Cinderella“ und hat für das Pop-Art-Ballett „Bunt, schrill und sexy“ Bühne und Kostüme entworfen. Auch Opernfans dürfte er ein Begriff sein, stammen doch auch die Kostüme des Opern-Doppelabends „Der Bajazzo/Gianni Schicchi“ in der vergangenen Spielzeit von ihm.
Choreographie:
Jutta Ebnother
Ausstattung:
Udo Herbster
Dramaturgie:
Anja Eisner
es tanzen:
Yuri Hamano
Beth Keasey
Alessandra La Bella
Irene López Ros
Fumiko Okusawa
Magdalena Pawelec
Thiago Fayad
Sergej Martinovic
Auke Swen
András Virág
Karten für die Premiere am 3. Februar und die nächsten Vorstellungen von „Ravel“ am 12. Februar um 14.30 Uhr und am 3. März um 19.30 Uhr gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52) und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.