Wie durch die Wohnzimmerfenster Walhalls sehen wir in Wagners Welt: Im Untergeschoss schmiedet der hässliche Zwerg Alberich übelwollend einen Ring, während im Hof unschuldig die Rheintöchter spielen; im ersten Stock streiten Freia und Fricka mit Wotan der unvermeidlichen Götterdämmerung entgegen, während nebenan der Ortsverein irgendeiner Wagnergesellschaft tagt und ewig fragt: Wer darf Wagner dirigieren? Der Regisseur David Marton untersucht den Mythos Wagner, seine Faszination und die Macht der Musik. Mit von der Partie sind Schauspieler und dezidierte Nicht-Wagner-Sänger – eine Jazz-Sängerin und ein lyrischer Tenor – und statt einem großen Orchester nur zwei Musiker: der Pianist Jan Czajkowski und der Cellist und Improvisator Martin Schütz.
David Marton lotet in seinen Inszenierungen den Grenzbereich zwischen Musiktheater und Schauspiel aus. Am Wiener Burgtheater musikalisierte er Peter Esterhazys Familienepos „Harmonia Caelestis“, in „Lulu“ nach Alban Berg / Frank Wedekind verdreifachte er die Titelrolle und versetzte die Geschichte in ein Tonstudio. „Lulu“ wurde zur Musiktheater-Inszenierung des Jahres 2009 gewählt.
Mit: Cathleen Baumann, Jan Czajkowski, Mila Dargies, Olivia Grigolli, Stefko Hanushevsky, Christoph Homberger, Benjamin Höppner, Max Hopp, Yelena Kuljic, Wolfgang Michalek, Martin Schütz u. a.
Regie: David Marton
Musikalische Leitung: Jan Czajkowski, Christoph Homberger, Martin Schütz
Bühne und Kostüm: Alissa Kolbusch
Dramaturgie: Felicitas Zürcher
Eine Produktion des Staatsschauspiels Dresden und der Dresdner Musikfestspiele in Koproduktion mit den Wiener Festwochen und den Kunstfestspielen Herrenhausen