Unentrinnbar gefangen im Machtkampf ihrer verfeindeten Familien, bleibt den beiden Liebenden nur die Flucht – mit tragischem Ausgang.
Charles Gounod, selbst tief religiös, hat aus der elisabethanischen Tragödie Shakespeares eine spätromantische Gefühlsoper gemacht, die an manchen Stellen fast Züge eines Oratoriums bekommt. Zugleich hat er der Intimität der Liebenden viel Raum gegeben und vier Duette symmetrisch über die Oper verteilt. Das berührendste erklingt am Schluss: Juliette erwacht aus ihrem Scheintod, als Roméo sich vergiftet hat, aber noch am Leben ist. Gott um Vergebung bittend, sterben die beiden gemeinsam einen Liebestod als Erfüllung eines religiös-ästhetischen Ideals.
Voller Leidenschaft, dabei zugleich sehr elegant, äußerst farbenreich und trotz des schweren Stoffs von einer gewissen Leichtigkeit ist Gounods Musik. Seit 1881 ist diese Oper, die alle Ingredienzien einer zeitlosen Tragödie enthält, in Kassel nicht mehr zur Aufführung gelangt.
Text: Jules Barbier und Michel Carré
– In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln –
Musikalische Leitung: Anja Bihlmaier,
Inszenierung: Jim Lucassen,
Bühne: Marc Weeger,
Kostüme: Gesine Völlm,
Dramaturgie: Sonja Trebes,
Choreinstudierung: Marco Zeiser Celesti
Bénédicte Tauran / Ani Yorentz (Juliette Capulet), Johannes An (Roméo), Lona Culmer-Schellbach (Gertrude), Tobias Hächler (Tybalt), Daniel Holzhauser (Graf Paris), Marc-Olivier Oetterli (Graf Capulet), Cozmin Sime (Gregorio), Marta Herman (Stéphano), Paulo Paolillo (Benvolio), Hansung Yoo (Mercutio), Hee Saup Yoon (Frére Laurent), Ji Hyung Lee (Der Herzog von Verona)
Staatsorchester Kassel, Opernchor, Extrachor und Statisterie des Staatstheaters Kassel
Die Premiere wird live im Deutschlandradio übertragen und am 22. April auf hr2 gesendet.
15.04.17, 19.30
18.04.17, 19.30
23.04.17, 18.00
30.04.17, 16.00
12.05.17, 19.30
19.05.17, 19.30
24.05.17, 19.30
02.06.17, 19.30
07.06.17, 19.30
17.06.17, 19.30
30.06.17, 19.30