Doch da ist auch noch der Magista, ein Geschäftspartner ihres Vaters, dem sie ebenfalls zugeneigt ist. Eva weiß, wie sehr ihr Vater Humbrecht diese Verbindung schätzt, und sie ahnt auch, warum. Nach dem frühen Tod seiner Frau möchte Humbrecht nicht auch noch seine Tochter einbüßen, verlieren an ein anderes Leben. Für ihn böte der Magista die Garantie, dass alles bleibt, wie es ist. Dann erklärt Grönsbeck, er wolle für das Ungeborene einstehen. Und verschwindet in den Süden, um Geld zu verdienen. Eva wird warten. Sich dem Vater offenbaren und der Freundin. Und doch am Ende zerbrechen.
Kraftvoll-überbordend und mit einer Sprache, die soziale Unterschiede präzise ausdifferenziert, erzählte Heinrich Leopold Wagner 1776 in seinem bürgerlichen Trauerspiel ‚Die Kindermörderin‘ von der Geschichte einer Liebe, die an Standesgrenzen und unterschiedlichen Wertvorstellungen scheitert. Der Regisseur und Autor Nuran David Calis hat das Sturm und Drang-Drama Wagners überschrieben und in die Gegenwart der Städte geholt.
Regie Nuran David Calis
Ausstattung Irina Schicketanz
Musik Vivan Bhatti
Dramaturgie Claus Caesar
Es spielen
Olivia Gräser (Eva), Claudia Eisinger (Lisa), Ulrich Matthes (Magista), Matthias Neukirch (Vater), Christoph Franken (Grönsbeck), Mike Adler (Abraham), Johannes Schäfer (Brückel)
Weitere Vorstellungen am 9., 27., 30. und 31. Mai