So verlässt Peer Gynt seine Mutter Aase und Solveig, die ihn liebt. Auf seiner Reise durch die Welt führt er ein Leben der Extreme: Als Glücksritter und als Waffenhändler zieht er durch Afrika, als Prophet und als Mörder landet er im Irrenhaus. Nur zu sich selbst findet er dabei nie. Peer Gynt führt ein Leben ohne Bezug zur Wirklichkeit und zu seinen Mitmenschen. Denn er weiß genau, wie sich Erfolg und Reichtum in der modernen Welt zu erlangen sind: „Die Kunst des Erfolges ist: Sich frei und unbeteiligt in der Schwebe zwischen den Fallstricken des Lebens zu halten. Zu wissen, dass dir immer ein Hintertürchen offenbleibt.“ Als alter, desillusionierter Mann macht er sichschließlich auf den Heimweg: Zu sich selbst? Oder zu Solveig, die ihn einst geliebt hat?
Mit Peer Gynt hat der berühmte norwegische Dramatiker Henrik Ibsen 1867 ein Welt und Lebensgedicht geschrieben – eine fantastische Mischung aus Volksmärchen, Abenteuergeschichte und philosophischer Abhandlung über den modernen Menschen zwischen Selbstverwirklichung und Ich-Verlust. Dieses Drama gilt zu Recht als der nordische Faust.
Schauspieldirektor Kay Voges wendet sich in dieser Inszenierung mit all den fantastischen Figuren und Verwandlungen, ganz der Physis der Schauspieler zu: Es sind die Gesichter, die Stimmen und die Körper, die um ihre wahre Identitätringen. Musikalisch begleitet wird der Abend durch den amerikanischen Musiker und Instrumentenerfinder Thomas Truax. Mit eigenen Liedern,eigenwilligen Coversongs und atmosphärischen Soundteppichen verdichtet er live auf der Bühne die dramatischen Reisen Peer Gynts.
Inszenierung: Kay Voges
Bühne: Michael Sieberock-Serafimowitsch
Kostüme: Mona Ulrich
Musik: Thomas Truax
Video/Live-Kamera: David Wesemann
Licht: Sybille Stuck
Dramaturgie: Thorsten Bihegue
Regieassistenz: Tilman Oestereich
Bühnenbildassistenz: Jennifer Schulz, Jan Brandt
Kostümbildassistenz: Nejla Kalk
Inspizienz: Ralf Kubik
Soufflage: Suse Kipp
Regiehospitanz: Shawn Hartkemeier, Karin Dohr
Mit: Bettina Lieder, Julia Schubert, Friederike Tiefenbacher, Sebastian Graf, Peer Oscar Musinowski, Uwe Rohbeck
Fr, 04. Oktober 2013
Fr, 18. Oktober 2013
Sa, 02. November 2013
So, 17. November 2013
Mi, 04. Dezember 2013
Sa, 21. Dezember 2013
Do, 16. Januar 2014
Sa, 22. März 2014