Die Entstellungen sind Ausdrücke der alltäglichen Gewalt, an der die Figuren leiden, der sie verfallen sind, als Täter, als Opfer, als gierige Bestien und geschundene Kreaturen. Bacons Werke sind geprägt von den Beben des 20. Jahrhunderts: Erschütterungen durch Krieg, Zerstörung und Tod, die auch Risse in Bacons eigener Biografie hinterlassen haben.
Francis Bacon, 1909 in Dublin geboren, gestorben 1992 in Madrid, führte ein Leben der Exzesse: Seine Leidenschaft für Alkohol, Drogen, Glücksspiel und sein ausschweifendes Sexualleben sind legendär. Und ebenso wie seine Biografie öffnet auch das Werk den beklemmenden Blick in den Abgrund, der bis heute polarisiert und provoziert. Nun kommt das Rätsel Bacon selbst zu Wort. Als Vorlage für Oliver Reeses Dramatisierung dienen die Interviews des renommierten Kunstkritikers David Sylvester, Zeit seines Lebens einer der wenigen vertrauten Gesprächspartner Bacons. Immer wieder gelang es ihm, den Exzentriker in ausführliche, analytische Gespräche über die Kunst des 20. Jahrhunderts zu verwickeln. Das Stück wird im Städel Museum uraufgeführt und dort nur 10 Mal zu sehen sein.
Oliver Reese ist Autor, Regisseur und Intendant des Schauspiel Frankfurt.
Regie Oliver Reese
Bühne Hansjörg Hartung
Kostüme Dorothee Joisten
Dramaturgie Johanna Vater
Mit Martin Rentzsch und Viktor Tremmel
Nur am 11. / 12. / 18. / 19. / 20. / 25. / 26. / 27. Mai (zum letzten Mal), jeweils um 19 Uhr sowie zusätzlich am 20. und 27. Mai um 15 Uhr.
Spielort Städel Museum, Schaumainkai 63
In Kooperation mit dem Städel Museum
Karten und Infos unter 069 212 49 494 oder www.schauspielfrankfurt.de